Wolfs Moon "Curse The Cult Of Chaos" 2013 VÖ: 26.07. 2013

Nach nunmehr 5 Jahren haben die Helmstedter Wolfs Moon ein neues Album eingeklöppelt. Mit neuem Sänger und einer etwas anders ausgerichteten musikalischen Marschroute, steht nun „Curse the Cult of Chaos“ bereit. Ihre Musik würde ich als Power Metal mit Thrash Einflüssen beschreiben. Sie schlägt bei einigen Songs ordentlich ins Gebälk, wobei die Gitarrenfraktion auf "Curse the Cult of Chaos" einen ganzen verdammten Wald absägt. Das Album hat zwei megadicke Überraschungen parat, zu denen ich später noch kommen werde. Ein sehr gut aufgemachter Silberling erfreut meine Sinne. Das Cover Artwork ist (für mich als Thrash Fan) genau mein Fall, wobei ein oberamtliches Booklet - mit seinen genialen Illustrationen - dem Tonträger die Krone aufsetzt.

Der Zeichner versteht hier definitiv sein Handwerk. Wie der Bildakrobat, so die Musiker um Wolfs Moon, denn auch sie sind Meister ihrer Zunft und verstehen ihr Handwerk außerordentlich gut. Die Produktion muss sich keinesfalls vor den „Großen“ verstecken. Druckvoll und sauber geht's durch die 12 Songs. Als Einsteiger bricht “Dead Eyes-Blind Justice“ über den Hörer herein, gefolgt von „Corpses in Candlelight“. Zweitgenannter ist ein geiler Powermetaller mit schönem melodischen Gesang und sauberem Refrain. Der Titeltrack „ Curse…“ fängt mit einem Schuss Iced Earth an, der sich dann als echter Groover entwickelt. Sauber! Ja und nun die 1. Überraschung mit einem Tribut-Song, der den leider viel zu früh verstorbenen Ronnie James Dio, Dimebag Darrell, Cliff Burton, Randy Rhoads und Eric Carr gewidmet ist. „Undying Legends“ wird von einem Gastsänger mit voller Hingabe in Szene gesetzt. Ihr werdet den Song mögen. Schaut euch das Bild im Booklet dazu an, großartig! Als nächstes folgt „Apocalyptic Mania“, „Moribund Vision“ und „Dynamo“. Drei Songs mit unterschiedlichen musikalischen Interpretationen, wobei mir „Dynamo“ richtig gut gefällt. Am Ende des Tracks ballern einem echt geile Gitarrenmelodien um die Ohren. „Young at Heart“ - Track 8 auf dem Album - wirkt gesangstechnisch etwas sperrig. And now: „Ultra Rebel“! Ich liebe Songs, in denen der Bass dominiert. Ein echter Groover, den Wolfs Moon hier anbieten. Fine! Mit einem doomigen Anfang kommt „Omen of Nightfall“ daher. Eine kurze Amon Amarth-Melodie gibt dem Song die nötige Würze. Er gefällt mir so gut, dass ich ihn nicht mehr aus den Ohren bekomme. Feinstes Songwriting, mal langsam, mal rasend schnell.

Well, jetzt ist es an der Zeit für die zweite Überraschung. Tribute Song Nr. 2 auf dieser Scheibe hört auf den Namen „Chaly Skull-Wing“. Besagter Song ist der Band Overkill sowie dem Fanclub der Skullkrushers Germany gewidmet & wieder von einem Gastsänger eingeträllert worden. Der Text besteht ausschließlich aus Passagen bekannter Overkill Songs. Was für eine Nummer! Alter, ist das geil: "In union we feel the fire, Skullkrushers with a burning desire". Ich liebe das Teil und denke, dass jeder Overkill Fan seine wahre Freude mit diesem Song haben wird. Ein Hammer Bild im Booklet, setzt "Chaly Skull-Wing" ein visuelles Denkmal. Der Rausschmeißer „Boring Life of the Undead“ ist 'ne fette Punk-Nummer und wird live für diverse Mosh-Pits sorgen.

Auf den Punkt gebracht: "Curse the Cult of Chaos" ist zeitlos, abwechslungsreich, strotzt vor Energie und hält so manche Überraschung bereit. Aus diesem Grunde wirkt das Werk auch nach dem X. Durchlauf nicht langweilig. Für 'nen Punktabzug in der Haltungsnote sorgt lediglich der streckenweise recht experimentelle Gesang, der noch einige Höllenfeuer überstehen muss, um als wirklich harter Stahl das Grundgerüst der geilen Songs zu stärken.

Torsten