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ENGEL - "Raven Kings" Review - 2014

Kaum zu glauben, dass es schon vor 12 Jahren ein Referenzwerk gab, an jenem sich das gesamte Genre des modernen Melodic Death Metals auch 2014 noch immer messen lassen muss. Gemeint ist hier das 2002 veröffentlichte Meisterwerk "Natural Born Chaos" von Soilwork. "Raven Kings" von Engel wird sich diesen Vergleich ebenso gefallen lassen müssen, wie diverse andere Outputs melodieorientierter Modern Death Metal Geschwader.

Sechs Durchläufe später bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen. Einzig und allein der grandiose Opener "Salvation" kann dem soeben genannten Werk das Wasser reichen, und das tut er mit voller Wucht und einer erstklassigen Melodie. Auf "Salvation" kollidieren In Flames-kompatible Songstrukturen mit einem sehr einprägsamen Refrain, der euch für lange Zeit im Gedächtnis bleiben wird. Hier hisst der Ohrwurm seine Flagge direkt im Windkanal eurer Radartüten. So stell ich mir ein wirklich genialen Song aus dem Hause Engel vor. Es folgt ein nicht mal dreiminütiger Nackenbrecher, der auf den Namen "Your Shadow Haunts You" hört. Starke Nummer, die insbesondere der Zerstörung des Nervenkostüms gewidmet ist und das Titel-Thema hervorragend aus dem Notenblatt klöppelt.

Das Melodic Death Metal-Volk scheint mir, unter uns gesagt, ein sehr verwöhntes Kind zu sein. Verdammt, es kann auch je nach dem sehr folgsam und dankbar sein, man muss nur mit ihm umzugehen wissen. Das dachten sich auch die 2004 gegründeten Engelsmetaller  und schickten "Salvation" vorne weg. Wahnsinns Song, aber wer den Thron erobern möchte, der muss wenigstens 2-3 Tracks dieser Klasse mehr im Petto haben. Haben die Mannen um Niclas Engelin aber nicht. Das mag jetzt hart klingen, sollte aber nicht zu sehr in die Waagschale geworfen werden, denn immerhin sind die übrigen Songs trotzdem im oberen Drittel anzusiedeln. "Fading Light" (Track 4) zum Beispiel, ist im Grunde ein starker Song. Es fehlt ihm aber schlussendlich an Klasse. "Fading Light" besitzt gute Strukturen und einen ansprechenden Härtegrad. Lediglich die scheinbar nur halbgare Melodie lässt in mir den Wunsch nach mehr aufkommen. Egal welchen Song man hernimmt, das Prinzip ist immer gleich. Gaspedal durchtreten, auf die Augen, abbremsen, Bridge, dann den finalen Refrain bringen - das Ganze von vorn und immer hübsch auf hohem Niveau.

"End Of Days" (8) sowie "Broken Pieces" (10) folgen ebenfalls diesem Schema, tragen jeweils aber zumindest eine der besseren Melodien in sich. Wo ist nun der Bewertungshebel anzusetzen, wenn Qualität und Standard stimmig sind, es den Songs aber an einzigartigen Hooks fehlt? Nachdem ich mit "Natural Born Chaos" von Soilwork mein Bewertungs-Prozessor auf Werkseinstellung zurückgesetzt hatte, bin ich zu folgendem  Entschluss gekommen: Mehr als 7,5 Punkte - in unserem Falle Tal(k)er - kann es hier nicht geben. Macht euch den Spaß und hört beide Alben nacheinander, dann wisst ihr, was ich meine! 

Der Prior


VÖ: 28. November 2014 - Label: Gain Music


Engel - Band
Engel - Band - Foto: Johan Carlen
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