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BETONTOD "Traum von Freiheit" - Album Review

Ich war ca. 16 Jahre alt, als ich das erste Mal BETONTOD live sah, eben genau in der Hoch-Zeit meiner Punkphase und für mich sind sie damals wie heute noch immer eine Vorzeigeband für die deutschsprachige Punkmusik. 3 Jahre ist es nun her, als die Rheinberger Punkheroren - mit ihrem letzten Album „Entschuldigung Für Nichts“ - ihren bis dato größten Erfolg feierten.

Platz 10 in den deutschen Media Control Charts ist für eine deutsche Punkband ein grandioser Erfolg. Nun, am 27.02.2015 bekommen wir neues Material von den Jungs. „Traum von Freiheit“, so der Name des Albums, erweckt in mir schon allein des Titels wegen große Erwartungen. Wird dieses Album genauso erfolgreich wie das Letzte? Und wird es mein persönliches Referenzwerk „Schwarzes Blut“ überbieten?

Nach erstem Hören kann ich sagen, dass das Album für mich wieder typisch Rheinberger BETONTOD iist. Klare und druckvolle Riffs, jene sofort ins Blut gehen und das Feld dominieren, überzeugen genauso, wie stets präsente und geballte Chöre, die wiederum zum Mitgrölen animieren. Allein der Opener „Traum Von Freiheit“ lässt jeden verdammten Muskel unerbittlich mitzucken. Ich freue mich jetzt schon wie Bolle, dieses Liedchen endlich "livehaftig" hören zu können. Auf dem letzten Album etwas weniger ausgeprägt, aber ebenfalls sehr typisch für BETONTOD-Songs ist, die Verarbeitung metallischer Einflüsse. Diese sind allerdings dezent gesetzt. Seinen Höhe(punk)t findet der Einsatz eisenhaltiger Elemente im Song "Flügel aus Stahl". Der Punk herrscht auf "Traum von Freiheit" allerdings vordergründig.

Allgemein besannen sich BETONTOD mit ihren neuen Liedern auf die Wurzeln der Band. Wer jedoch große Stilbrüche oder gar Songs im neuen Gewand erwartet, der wird hier enttäuscht werden. Tendenziell sind die Kompositionen der neuen Langrille etwas ruhiger ausgefallen und auch textlich geht es gefühlvoller zur Sache. Passagen, wie in Titel 4, "Du lässt mich nicht los - in jedem Gedanken sind Bilder von dir", lassen einem das Herz erweichen. BETONTOD können aber auch anders, so wie im Track "Geschichte" (5), in dem sich die Band mit einem leider wieder sehr aktuellen Thema auseinandersetzt, das dem einen oder anderen verbal ins Gesicht schlagen wird. Alles in allem ist „Traum Von Freiheit“ ein rundes Album. Die Songs laden wie eh und je zum Pogen ein und regen dennoch zum Nachdenken an. Sowohl Betontod Veteranen als auch Neulinge werden ihren Spaß mit der neuen Platte haben. Für mich aber, kommt "Traum Von Freiheit“ leider nicht an den damaligen Dauerkracher „Schwarzes Blut“ heran. Die Songs hinterlassen bei mir einen guten, jedoch keinen bleibenden Eindruck. (Achtung, jetzt kommt das Urteil. Anm. d. Red.) Ich vergebe daher 6 Talker.

Clemens

Grund Gütiger, was für ein hartes Urteil, liest sich doch eigentlich besser, nicht wahr? Für mich ein klassisches Beispiel dafür, wie Musik wirkt, wenn man sich seit Jahren mit einer Band beschäftigt und bestimmte Erlebnisse mit dem Liedgut verbindet. Oftmals wünscht man sich, dass eine Band genau jene Musik abliefert, die man anfänglich kennen und lieben gelernt hat. Allerdings ist das finale Urteil auch sehr repräsentativ, denn eins liegt auf der Hand: Das neue Album der Rheinberger wird zwangsläufig auf alte Hasen und natürlich - Clemens erwähnte es eben schon - Neulinge treffen, die allesamt zur Meinungsbildung beitragen werden. Ich selbst zähle mich zu den BETONTOD-Neulingen. Anfänglich tat ich mich ein wenig schwer mit dem Rundling, was aber ausschließlich darauf zurückzuführen ist, dass ich unter einer chronischen und unheilbaren Toten Hosen-Allergie leide. Parallelen sind durchaus hörbar. Das Material wuchs mit jedem Durchlauf, offenbarte einige Perlen und ließ mich letztendlich 8 vom 10 Talkern locker machen. Anspieltipps sind definitiv "Traum von Freiheit" (geniale Harmonien), "Flügel aus Stahl" sowie "Kämpferherz". Letzterer hat einen sehr interessanten Hintergrund, der mir eine meterdicke Gänsehaut auf den Rücken trieb. (mehr dazu in unserem Interview mit BETONTOD)

Dirk


VÖ: 27.2.2015 Label: Sony / Columbia



 

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