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Hardcore Superstar "HCSS" Album Review

Dreckig Rock aus Schweden! Hardcore Superstar haben tief in ihren Archiven gewühlt, nicht nur, um nach verborgenem Material zu suchen, vielmehr besannen sich die Sleaze Rocker ihrer Anfangstage und versuchten sich neu zu erfinden. Ob es ihnen gelang?

Eins steht nach dem ersten Probelauf fest - und anders habe ich es mir auch nicht vorgestellt - Hardcore Superstar - können - nicht - schlecht! Davon sind sie meilenweit entfernt. Ihr Repertoire an Standards und vor allem ihr Spielvermögen drückt sie ganz automatisch ins obere Feld des Rock 'n' Roll-Zirkus'. Der Kampf um Kompositionen, die Eingängigkeit und arschtretende Grooves verbinden, steht klar im Vordergrund und entscheidet letztendlich darüber, ob ein Hardcore Superstar Album fast gut, gut oder spitzenmäßig ausfällt. Das Referenzwerk ist und bleibt das selbst betitelte 2005er Meisterwerk "Hardcore Superstar".

Lasst krachen, Jungs! Rotation Numero zwei bestätigt meinen Eindruck und lässt hoffen. Einen Gassenhauer mit der Macht eines "We don't celebrate Sundays" konnte ich zwar nicht ausmachen, dafür jede Menge solides Material, das in der Tat etwas altbackener tönt. Mit "Don't Mean Shit", der bereits als Lyric-Video erschienen ist , nach einer unbedingten Live-Performance schreit und "Party Till I'm Gone", geht's in die Aufwärmphase, wobei letztgenannter Song ein wenig an die Lenny Kravitz Nummer "Are You Gonna Go My Way" vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 1993 erinnert. Nicht erschrecken, hier machen eben die loopartigen Leads die Musik. "The Cementery" schlägt mit seinem bassbetonten Rhythmus, der in der Strophe durch einen Off-Beat des 6-Saiters unterstützt wird, etwas aus der Art. Sänger Joakim "Jocke" Berg schaukelt die Nummer mit seinem unverwechselbaren Organ aber locker nach Hause.

"Ocean" (Track 6) lässt mich ein weiteres Mal aufhorchen. Es darf am Volume-Regler geschraubt werden! Anfänglich etwas verhalten, gibt es nach knapp einer Minute verdammt auf die Glocke! Ein simpler Refrain steht im Wechselspiel zu fettem Riffwerk aus dem Hause Hardcore Superstar. Das Teil groovt und ist der Song auf dem Album. The Song, you know what I mean? Ich freue mich schon darauf "Ocean" live zu erleben oder besser gesagt: "zu spüren"!!! Der Tanzsaal wird brennen!

Dessert oder Fuzzy-Sounds gefällig? Hier kommen sie: "Touch The Sky" (Track 7) steht auf einem schlichten Dessert-Fundament, das mit einem noch viel simpleren Rhythmus unterlegt ist. Jockes Vokals schweben hier in anderen Gefilden, kein Wunder, wenn man dem Titel des Songs Glauben schenken möchte. Sehr experimentell, aber gut. Die Songs 8-10 sind solide Hardcore Superstar-Kost, die den Gesamteindruck stützen und die ein oder andere Überraschung bereithalten und wenn es nur das schwere Riffing im letzten Track "Messed Up For Sure" ist.

Fazit: Wer die Sleaze Rocker aus Schweden mag und keine Angst vor altbackenen Zutaten hat, der wird auch dieses Album lieben. Vielleicht nicht das Beste Langeisen, aber sehr solide. Möglicherweise müssen gerade Fuzzy-Sounds, Dessert- und Stoner-Elemente reifen, um ihre Wirkung gänzlich zu entfalten. Ach ja, neu erfunden hat sich das Quartett nicht, dennoch haben Rock-Omas Rezepte zum Gelingen beigetragen. "HCSS" ist überzeugend gut geworden und das bedeutet im Hause metaltalks.de 8 Talker!

Dirk


VÖ: 24.4.2015   Label: Gain Music



 

While Heaven Wept "Of Empires Forlorn" 2003

Eins vorweg, diese Scheibe ist ein OHRgasmus, eine Göttergabe vor dem Herrn. Einwandfreier Doom-Metal, wie man ihn in dieser Art nur von While Heaven Wept erwarten kann. Melodien prägen dieses Meisterwerk von vorn bis hinten. Ein orchestraler & audiophiler Ohrenschmaus. Man möchte bei dieser Musik eigentlich nur dastehen und seine Arme ausbreiten, um alle positiven Energien des Universums aufzufangen.

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