Devils Rage "Impending Demise" Album Review

Melodic Death Metal aus der Schweiz…derber Melodic Death Metal aus der Schweiz, der sich gewaschen hat…Melodic Death Metal aus der Schweiz, der einem verdammt noch mal die Freudentränen unter die Augenlider treibt und die Herzfrequenz empfindlich nach oben korrigiert. Zu viel des Guten?

Nein Freunde, es ist so wie es ist. Nach der sehr vielversprechenden EP „Rise of Insanity“ aus dem Jahr 2012, hauen die 2006 gegründeten Toblerone-Deather nun endlich ihr Erstlingswerk "Impending Demise" mit enormer Wut in die Umlaufbahn - Devils Rage eben. Ein Melodic Death Metal Brocken mit ganz leichten Metalcore Anleihen, der die Wirkung einer intravenös verabreichten Dosis Amphetamins freisetzt. 'Ne sehr gute und unglaublich druckvolle Produktion sowie ein Coverartwork, bei dem jedem Tätowierer sofort die Finger zucken, wissen ebenfalls auf ganzer Ebene zu überzeugen. Sämtliche  Songs zünden präzise auf den Punkt und man sucht vergeblich nach Passagen, bei denen man als Hörer die Skiptaste betätigen möchte. (Willst Du Zeit sparen? Anm. d. Red.) Feinstes Growling und tonnenschweres Riffing, abgerundet durch perfekte musikalische Finesse, verbinden die ganze Chose harmonisch mit einander. Hier stimmt das Songwriting voll und ganz. So muss Melodic Death Metal anno 2015 geschrieben und auch gespielt werden, wobei der Begriff Melodic Death Metal für "Impending Demise" fast schon etwas zu blumig klingt. Die Jungens verstehen ihr todbringendes Handwerk und die Kunst dieses zielführend umzusetzen. Der Gesang geht einwandfrei mit der brachial melodischen Gewalt der Gitarren und den massiv treibenden Drums einher. Ich nenne es immer Riffsinger, wenn sich die Vocals auf der Melodie der Rhythmus-Gitarren bewegen bzw. diese sich gegenseitig unterstützen.

Hört euch folgende Songs an und ihr wisst, was ich meine: "Wounded" und das überragende "Genocide".  Letzterer ist ein Song, bei dem man sich vor Freude einen "schrubbeln" könnte. Die Melodie im Refrain ist genau das, was soliden Melodic Death Metal ausmacht. Fuck - Yes !!! Weiter geht’s gleich mit "A Tale of Freedom", "Escape”, “Corrupted” oder auch Song Nummer 10 "Atomic Consequence". "Atomic Consequence" driftet zwar in Richtung Amon Amarth ab, ist aber absolut nicht negativ gemeint, da Devils Rage diese Einflüsse nicht übertrieben ausschlachten. Im Großen und Ganzen ein super Album, das Hunger auf mehr macht und locker mit den Genre-Größen mithalten kann. Weiter so Devils Rage!

 

Torsten

8/10 Talkern


VÖ: April 2015  Label: Indipendent