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WOLFHEART - Schadow World - Review

Ei der Daus! Die ersten Saukkonen-Fahnen wehen bereits im Wind des WWW. Kein Wunder, denn im Grunde hat Tuomas Saukkonen mit all seinen Bands und Projekten noch nie etwas wirklich Schlechtes auf die Schlachtbank geworfen.

Mit einer zarten Piano-Einlage werden wir auf die Schattenwelt eingestimmt und dann bricht der Ohrenkrieg auch schon los. Brachiales Black und Death Gemetzel, das erst im letzten Drittel des Openers einer Unterbrechung weichen muss, der die typischen Saukkonen-Harmonien folgen. Apropos Tuomas Saukkonen: Auf "Schadow World" erhielt der umtriebige Finne beim Songwriting tatkräftige Unterstützung seiner Bandkollegen, womit er - ganz im Gegenteil zum Vorgänger-Album - nicht den Löwenanteil aller Aufnahmen stemmen musste. Selbst bei den Kompositionen steuerte Lead Gitarrist Mika Lammassari seinen kreativen Input bei zwei Songs des Albums bei. Eins stelle ich allerdings vorweg: ich erwarte von Wolfheart natürlich massives Songwriting der Marke Feuersturm, dessen todbringende Winde hier und dort Einhalt geboten werden sollte, um herzzerreißenden Melodien Zeit und Raum zu lassen. Schauen wir mal, ob es den vielversprechenden Finnen auf dem aktuellen Langdreher gelingt.

Der zweite Durchlauf des Albums bestätigt, was der erste Eindruck bereits ankündigte. Wir haben es mit einem soliden Werk zu tun, das seine Melodien nicht beim ersten Überflug preisgibt. Doch sie sind vorhanden, wenn auch nur unterschwellig. "Shadow World" enthält 8 Tracks, die allesamt durch einen roten, akustischen Faden miteinander verbunden sind. An den Schnittstellen knüpfen entweder bitterböse Eruptionen oder melancholische Soundwelten an, dabei wirkt das Werk zu keinem Zeitpunkt kitschbeladen oder gar kommerziell orientiert. Harte, eiskalte Sounds und derbe Vocals bilden das Grundgerüst in der Welt der Schatten und lassen die Waagschale ihrerseits der Schwerkraft folgen. Ein knallhartes Album, für Wölfe mit Herz! Keine Kompromisse und doch durchbricht im richtigen Augenblick ein warmer Strom die eiskalte Schattenwelt der Finnen um Tuomas Saukkonen. Egal welcher Song, harte Sounds dominieren das Szenario und Melancholie rundet die Kompositionen ab. Auch wenn göttliche Übersongs - wie sie zum Beispiel auf dem 2007er Before The Dawn Album zu finden sind - fehlen, haben Wolfheart mit "Schadow World" ein wirklich gutes Album abgelifert. Vielleicht sind meine Ohren von Songs wie „Faithless“ & „Deadsong“ auch verwöhnt, aber diese Tracks schreibt man auch nur einmal im Leben.

Unglaublich, mit welch einer Konstanz Tuomas Saukkonen ein gutes Album nach dem anderen abliefert. 

Dirk

8/10 Talkern


VÖ: 21.8.2015  Label: Spinefarm Records



 

Neaera - Armamentarium "2007"

Neaera? Metalcore? "Nee, nicht mein Ding" mag der Eine oder Andere denken. Scheiß der Hund drauf! Nehmt eure Scheuklappen und schmeißt sie in den Müll. Denn von den Metalcore-Wurzeln der Band ist zumindest für mich so gut wie nichts zu hören. Stattdessen regiert die Death-Metal Keule, garniert mit wütendem Gegrowle und Geschrei.Gegen Langeweile wird hier und da auch etwas Melodie serviert, so zum Beispiel im Titeltrack oder dem grandiosen "Synergy". Verschnaufpausen, Akustikgedöns oder gar Seelenstreichler gibts hier nicht, hier gibts von vorne bis hinten kompromisslos in die Fresse! Wer sich beim Wutklumpen "The Orphaning" nicht freiwillig selbst den Schädel abmontiert, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Antesten!

Jan