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VARG - Das Ende Aller Lügen - Review

Das Ende aller Lügen? Es ist schon erstaunlich, wie feinfühlig oder besser gesagt, wie ängstlich die Presse ist, wenn es um Bands wie VARG geht. Normalerweise bewerben sich etablierte Online-Magazine bei Google schon 10 Tage vor Erscheinen eines Albums um die besten Plätze. 

Varg(t) ihr Euch es nicht? Habt ihr Angst vor dem Geruch alter Tage. Verständlich, bei dieser Medienlandschaft. Bloß nicht anecken oder etwas Falsches sagen. Aktuelle politische Themen in unserem Land zeigen ganz klar, dass einfach keiner ausspricht, was schon längst ausgesprochen werden müsste, doch vor der Gefahr, in die rechte Ecke gedrängt zu werden, haben einfach alle Angst, auch dann, wenn es eigentlich keinen Grund dafür gibt. 

Nun gut, wir haben vom Berliner VARG-Konzert mit den Krawallbrüdern berichtet, warum also nicht auch das neue Album der Wölfe beschnüffeln. Wenn uns also der Strick angelegt werden soll, dann ist dieses bereits passiert. 

VARG beginnen ihr neues Album mit einem Auszug des 1940er Charlie Chaplin Films "Der Große Diktator". Rund zweieinhalb Minuten voll weiser Worte, die die Spannung ganz hervorragend ins Unermessliche steigern. Der nachfolgende Titelfrack "Das Ende Aller Lügen" kommt dadurch noch wesentlich besser zur Geltung, als er es ohnehin schon schon tut. Gut umgesetzt! Inhaltlich werden wir zwar nicht mit neuen Themen betraut, dafür gehts der Eilte dieser verlogenen Welt demnächst mit einer Brutalität an den Kragen, die ihres Gleichen suchen wird, zumindest scheuen VARG in diesem Liedchen keine noch so blutigen Metapher.

Apropos Metapher. Der Wolf ist und bleibt die Lieblings-Bestie in den Texten der 2005 gegründeten Band aus Coburg. Der Zuhörer wird also nicht nur musikalisch durch den Wolf gedreht. Ansonsten varg(ten) sich die Herren Seiler und Co an reichlich melodiöses Material, das nicht nur für Abwechslung und harmonischen Einklang sorgt, es ist erstaunlicherweise auch beachtlich gut umgesetzt. (Steyfzug, Totentanz, Einherjer) Momente, in denen Ecken und Kanten stumpf weggeprügelt werden, gibt es VARG sei Dank nur noch selten, doch ganz ohne ging es freilich nicht. Blast Speed Attacken mit Black Metal Attitüde (Wintersturm) gehören 2016 genauso ins wölfische Programm, wie zackige Stampf-Paraden der Marke "Achtung", die mir persönlich zu viel ins Gehege der Neuen Deutschen Härte schielen. 

Nimmt man alles zusammen, dann ist "Das Ende Aller Lügen" ein gelungenes Album, das viele Elemente und Stile auf extremste Weise  mit einander verbindet. Nachdem ich VARG nun auch live sah, weis ich, dass das Rudel diese Noten auch auf der Bühne reproduzieren kann, worauf ich mich schon jetzt freue! Varg(t) es Euch!

 

Der Prior

8/10 Talkern


VÖ: 15.1.2015 - Label: Napalm Records



 

Kadavar - "Abra Kadavar" 2013 Review

Moin Metalheads,

...neulich in der Mittagspause spielte mir unser Dirk einen Song von dieser Scheibe vor, danach setzte er noch einen drauf und schob auch noch den Videoclip "Come Back Life" hinterher. Irgendwie ließ mich das nicht mehr los, ich also in den Plattenladen meines Vertrauens und die Musike geholt. Bei Abra Kadavar (die zweite Langrille der Berliner) wurden sämtliche Richtungen in ein Glas gegossen und gut durchgerührt, es entstand ein Cocktail aus  Hard- und Psychedelic Rock eine Brise Doom - und teilweise ist auch ein Quäntchen Stoner Rock dabei.

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