Amon Amarth haben mit Jomsviking ihr mittlerweile 10. Studioalbum veröffentlicht und zwar unter der Flagge von Sony Music.
Wie in den meisten Fällen, wenn eine Metal-Band unverhältnismäßig großen Erfolg hat, gibt es nicht nur Befürworter, nein - Neider, Genre-Puristen und diejenigen, die gegen alle sind, die Erfolg haben, versuchen das Schwedische Viking-Schiff Stück für Stück zu demontieren.
Dem gegenüber steht eine Band mit einem äußerst sympathischen Frontmann, die sich noch immer wachsender Beliebtheit erfreut, deren Sound alles andere als radiotauglich ist und die es wie keine andere Truppe des Genres schaffte, Album für Album Qualität abzuliefern. Emotionen, Amon Amarth setzen Emotionen frei! Im Übrigen ein weiterer Hammer, der Neider und Widersacher unerbittlich vom Schlachtfeld fegt. Und weil wir schon einmal bei Emotionen sind, hier das Statement von unserem Marco, der Folgendes zu "Jomsviking" verlauten ließ:
"Nach anfänglicher Euphorie und ein paar Durchläufen würde ich all zu gern glatte 9 Punkte zücken. Johan Hegg hat auf "Jomsviking" gesanglich mächtig zugelegt und benutzt seine Stimme noch mehr als "Instrument" als er es ohnehin schon auf den letzten Scheiben tat. Er singt, erzählt & growlt wie ein Berserker! Neuzugang Gustafson (Drums) macht den Ausstieg von Mr. Andersson erträglich. Der Bengel hat's drauf! Hört Euch nur "Raise your Horns" an! Met ins Horn, ran an die Wikingertafel & mitgefeiert! So muss das sein ....oder "Vengeance Is My Name", das Ding stampft Euch in die Erde! Oder meinetwegen auch der letzte Song "Back On Northern Shores", der dermaßen schwer im Magen liegt und streckenweise sogar thrashig um die Ecke kommt. Ich bin begeistert!"
So ist das eben mit der Begeisterung. Amon Amarth haben den Dreh raus und offensichtlich können sie gar nicht mehr anders. Freilich, unser Torsten sieht in "Jomsviking" ein 8-Punkte-Nummer-Sicher-Ding, das möglicherweise einem gewissen Kalkül unterliegt, doch wer will es den Jungs verdenken? Auch das muss man erst einmal hinbekommen. Trotz leichter Einflüsse aus dem klassischen Rockbereich sind Amon Amarth sich auch auf dem aktuellen Album treugeblieben. Und ja, auch wenn ein Song wie "A Dream Cannot Be" (Feat. Doro Pesch) erneut Nörgler auf den Plan rufen wird, landen wir für die Gesamtnote schließlich und endlich irgendwo zwischen 8 und 9 Talkern. Großartige Band - super Album!
Marco, Torsten & Dirk
8,5/10 Talkern
VÖ: 25.3.2016 - Label: Sony Music
Einen haben wir allerdings noch, denn Amon Amarth zelebrierten dieser Tage im Rahmen der Veröffentlichung von "Jomsviking" am 22.03. in London (Underworld) , am 23.03. in Paris (Divan Du Monde), am 24.03. in Tilburg (Hall of Fame) sowie am 25.03. in Berlin (kleiner Postbahnhof) eine Mini-Tour. Torsten ließ sich das Wohnzimmerspektakel nicht entgehen und hat den Abend im Berliner Postbahnhöfchen in beschaulicher Runde miterleben dürfen. Sein Kommentar nach der Show: Alles beim alten....Amon Amarth sind eine wahre Größe! Seid dem ich sie das erste Mal sah (2002), haben sich Johan Hegg und seine Jungs noch immer den Allerwertesten abgespielt. Auch am 25.3. waren sie erwartungsgemäß in top Form und sehr gut aufeinander abgestimmt. Während der neue Live-Drummer (Jocke Wallgren) 'nen guten Job ablieferte, manövrierte der beste Wikinger aller genretypischen Bands das Schiff gewohnt sicher durch die Setlist des Abends. Ich staune immer wieder über die wahnsinnige Spiellaune, die nur sehr selten gekünstelt bzw. aufgesetzt wirkt. Warten wir es ab, was die Zusammenarbeit mit dem neuen Label Sony Music so bringt. Fakt ist, Amon Amarth sind nach wie vor sehr authentisch, da können alle meckern wie sie wollen. Ich verfolge das Schaffen der Band seit 1996 und sah sie zwischen 2002 und 2016 sage und schreibe 17 mal live. Mir können die Leute erzählen was sie wollen, Amon Amarth machten ihr Ding immer sehr gut. Was ab jetzt noch kommt, muss man abwarten, doch von Arroganz oder sonst was für Spielchen, war auch diesmal keine Spur auszumachen. Horns up!
Torsten
Wenn es filigran und melodiös wird, die Luft nach 80er Gitarren-Rock riecht und meterhohe Soundtürme ins Panorama kippen, dann hat Axel Rudi Pell in der Regel zum nächsten Schlag ausgeholt. Um ein Album des Meisters sinnvoll bewerten zu können, muss dringend unser Jan ins Spiel gebracht werden, der sich mit den Werken des Ex-Steeler Gitarristen auskennt wie kein Zweiter bei metaltalks.de.
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