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Darker Half - Classified - EP - Review

Darker Half schickten Anfang 2016 ihr 2014er Werk, welches sie seinerzeit in Eigenregie veröffentlichten, erneut ins Rennen, diesmal über ihr neues Label FastBall Music. Zurecht, denn die Australier hatten auf "Never Surrender" zwei richtig starke Nummern am Start.

Warum sie nach so langer Zeit nicht gleich einen Langdreher nachlegen, stattdessen mit einer EP um die Ecke kommen, entzieht sich meiner Kenntnis. Was soll's, Ohren auf, möglicherweise hat der Vierer aus Down Under wieder ein heißes Eisen im Feuer. Magie entsteht bei Darker Half immer dann, wenn Steven Simpson im Refrain seine Kopfstimme  einsetzt. Tingelt er dann noch auf Tönen herum, die auch ein gemeiner Mitteleuropäer konsumieren kann, sind Darker Half unschlagbar.

Wer Darker Half bis dato noch nicht wahrgenommen hat, der kann vielleicht mit einem Zitat aus meinem letzten Review etwas anfangen: "...kommt die Schublade Power Metal eher aus einem traditionellen Schrank. Kitschig überzogene Melodien der Marke Europa-Bombast wird man bei den Aussies vergebens suchen. Es dominiert zackig trockener Metal, der mehr um Melodien ringt, als sie im Überfluss aus den Kanonen zu ballern. Manche Passagen erinnern gar an King Diamond und wo der mächtige King seine Spuren hinterlassen hat, sind auch Ghost nicht weit. Bitte nicht überbewerten, denn hier handelt es sich lediglich um Nuancen."

Produktionstechnisch liefern die Jungs erneut trockenste Kost, nicht Weltklasse, doch in allen Belangen ausreichend. "Aliens Exist" macht den Anfang, ein thrashig angehauchter Tempomacher, der mit hervorragender Gitarrenarbeit überzeugt. "Heaven's Falling" gibts als Nachschlag, hier überzeugt definitiv der Refrain. Aber ja, die ersten Töne des dritten Tracks ("The Deal") lassen es schon vermuten, jetzt kommt ein Song, der zu den Highlights gehören wird. Es ist wie es ist, die einleitende Tonfolge wird von Voivod-artigen Strukturen unterbrochen, bevor eine geniale Melodie - natürlich mit Kopfstimme gesungen - alles klarmacht. Das Ganze noch einmal von vorn, Solo angehängt und fertig ist ein siebenminütiger Song, wie ich ihn zum Teufel noch mal hören möchte. Daumen hoch! "Voice Of The Dead", an vierter Stelle der Tracklist, startet mit einem feinen Solo, hat ebenfalls Wiedererkennungswert und verabschiedet sich auf gleiche Weiser wie er gekommen ist. Einer muss noch sein - Jungs, fuhr es mir durch die Mütze, doch auch nach dem drölfzigsten Durchlauf kann ich keinen weiteren Oberhammer definieren. Track 5 (Genesis/Genoside) ist zwar gut, gerade die schwergewichtige Sechssaiten-Fiedel weiß hier wieder zu gefallen, doch mehr als guter Standard ist auch auf dem Rausschmeißer der EP nicht zu hören.

Resümee: Mit dem Track "The Deal" haben Darker Half einen Song geschrieben, dessen Genialität allein den Kauf dieser EP rechtfertigt. Insgesamt habe ich mir mehr erhofft, daher bleibe ich bei der Punktzahl, die auch schon das Album bekam. Das Potential der Band ist freilich unanfechtbar. Da geht in Zukunft noch etwas!

Dirk

7.5/10 Talkern


VÖ: 3.6.2016 - Label: Fastball-Music



 

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