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Fatal Embrace, Reactory & Harm live im Blackland Berlin 28.12.2013

Das Blackland Berlin hatte Ende 2013 eine ganz besondere Überraschung parat. Fatal Embrace, die Band, die auch schon vor einem Jahr zum Jahreswechsel das Berliner Blackland mit ihrem Thrash Metal in Schutt und Asche legte, hatte anlässlich ihres zwanzigjährigen Bestehens zu einem Metal Abend mit Reactory und Harm geladen. Wer diese drei Berliner Bands kennt, der weiß mit Bestimmtheit, hier wird Thrash- und auch Death Metal vom Feinsten geboten. Harm schlagen mehr in die Death Metal Kerbe und haben den sehr gut gefüllten Club mit ihrem Schwedendeath gebührend vorgewärmt.

Harm starteten mit "My Name Is Jack", dem Opener ihrer aktuellen Langrille, welche 2013 via F.D.A. Rekotz veröffentlicht wurde. Im Grunde spielten sie alle Titel des Albums "Cadaver Christi", nur eben in einer anderen Reihenfolge. Harm zockten ihre Songs sehr routiniert runter. Um sich jedoch ein richtiges Bild von den Berlinern machen zu können, würde ich die Band gern einmal auf einer größeren Bühne sehen. Für diesen Abend gehen die Daumen erst einmal hoch, allerdings steckt in dieser Band mit Sicherheit noch mehr.

Worauf man sich im Blackland auch immer verlassen kann, ist der allgegenwärtige & extrem komprimierte Zigarettenrauch, welcher in den Umbaupausen in gewohnter Manier auf die Greifswalder Straße entlassen wird. Ein Schauspiel, dass mir schon im letzten Jahr ein fettes Grinsen in die Larve trieb. Als sich die Türen bei meiner Ankunft öffneten, spuckte das Blackland einen Rauch-Quader par excellence aus, der - ohne zu übertreiben - die Form der Eingangstür besaß und erst nach 10 Metern eine andere Gestalt annahm. Wundert euch also nicht, wenn vorbeifahrende Autos - trotz sternenklarer Nacht - urplötzlich die Nebelscheinwerfer einschalten.

Spaß beiseite, denn Reactory schickten sich nun an, dem Club eine gehörige Tracht Prügel zu verabreichen. Unglaublich, was da auf der Bühne abging. Reactory spielen einen sehr dynamischen und unverfälschten Thrash Metal der energiegeladensten Sorte. Man konnte der Band die Spielfreude im wahrsten Sinne des Wortes ansehen. Es rackelte und schnackelte an allen Ecken und Enden. Besonders das präzise Zusammenspiel der Rhythmus-Fraktion - und darauf kommt es im Thrash Metal ja nun einmal an - war ein Ohrenschmaus. Wenn Jonny die fetten Bass-Saiten malträtiert, dann weiß man nach dem ersten Hinsehen nicht, ober er ein Solo auf der Gitarre schmettert oder tatsächlich den 4-Saiter spielt. Grandios! Erste euphorische Bewegungen vor der Bühne bestätigten meinen Eindruck, Reactory sind heute Abend in Bestform und werden den Fans standesgemäß die Hirse aus Rechenzentrum schütteln. Manchmal erinnerte mich der Sound stark an die Kanadier Coven, die 1988 mit "Blessed Is The Black" ein Album via Ever Rats Records veröffentlichten, auf dem sie klangtechnisch das selbe Feld beackerten. Eine Abrissbirne folgte der anderen und so kam es, dass Reactory die Anwesenden für den Headliner Fatal Embrace ordentlich in Stimmung brachten. Super Leistung, meine Herren!

Nach moderater Umbaupause stiegen Fatal Embrace gegen 23:00 Uhr auf die Bretter. In den letzten 20 Jahren haben Fatal Embrace verdammt viel Erfahrung gesammelt und genau das merkt man dem "Heiländer" und seinen Mannen auch an. Anfängliche Sound-Probleme haben Dirk (Vocals) das Leben etwas schwer gemacht, jedoch hat der alte Haudegen das Micro routiniert angebrüllt, sodass dem Zuhörer die Defizite nicht auffielen. Los ging's mit "Follow Your Nightmare", gefolgt von "Beyond The Bridge Of Death" vom 2006er Album "Dark Pounding Steel". Mit "Nothing To Regret" läuteten Fatal Embrace die dritte Runde ein. Dieser Song steht auch auf ihrem Album "The Empires Of Inhumanity" an dritter Stelle. Absolut geiler Song! Der Mob vor der Bühne ließ sich nicht lumpen und so waren erstmalig intensivere Bewegungen zu protokollieren. Fatal Embrace haben inzwischen eine geballte Ladung an guten Songs in ihrem Repertoire, die sie durch das Können jedes einzelnen Musikers, durch reichlich Live-Erfahrungen & verdammt guter Spiellaune zu jedem Zeitpunkt und auf allen Bühne in bester Qualität abrufen können. Für mich gehören die Berliner zu den besten Thrashkapellen der hiesigen Zunft. "Killed By Death", der Motörhead-Track aus dem Jahre 1984 wurde von Fatal Embrace ebenso professionell dargeboten wie "Killers". In diesem Fall handelt es sich natürlich um den Kultklassiker von Maiden. "Killers" haben die Berliner Thrasher auf ihrem 2010er Werk gecovert. Dieser Song ist für mich live & auch auf der Konserve ein absoluter Höhepunkt, zeigt er doch ganz klarr, dass Fatal Embrace nicht nur guten Geschmack besitzen, sondern auch einiges auf dem Kasten haben. "The Ultimate Aggression" vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 1999 beendet den Offiziellen Teil des denkwürdigen Abends im Berliner Blackland. Für mich war noch während dieser Nummer Schluss, da S- und Regionalbahnen keine Rücksicht auf Provinz-Metaller nehmen. Die Anreise mit den KFZ war jedoch ausgeschlossen, weil sich der Autor dieser Zeilen mit 'nem wohlverdienten Bierchen belohnen wollte. Man kann eben nicht alles haben. Great thrashing Show, bis zum nächsten Mal!


 

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