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Interview mit Smash Into Pieces / 4. April 2014 im Berliner Lido! - Teil 2 - Interview Smash Into Pieces

 

Sandra: Heute seid ihr in Berlin, morgen in England, dann wieder Deutschland. Ist das Tourleben sehr stressig oder könnt ihr es noch immer genießen?

Chris: Hmm, das ist eine schwierige Frage. Es ist vom jeweiligen Tag abhängig.

Per: Es ist sehr sehr viel Stress. Man kriegt halt auch nicht sehr viel Schlaf und da wir die Vorband sind, müssen wir auch immer den Bus beladen und alle Sachen umhertragen. Es ist kein glamouröses Leben. Aber es macht sehr viel Spaß. Wir freuen uns, wenn wir mal einen Tag frei haben, an dem wir ein bisschen relaxen können. Wenn du nach Hause kommst, bist du eher so: „Maaaan - ich will wieder auf Tour gehen!“ (*Alle lachen*)

Chris: Das ist halt das Ding. Du willst dann immer zurück, auch wenn es sehr stressig ist und all deine Energie abverlangt. Es ist fast so, als würde ein Schizophrenie-Ding abgehen. Haha

Per: Es ist der beste Adrenalin-Kick.

Chris: Zu touren, ist das Beste auf der Welt. Du siehst sehr viel, lernst andere Länder kennen und triffst auch viele Leute.

Sandra: Na anscheinend nicht in Berlin! Ihr verpasst die beste Stadt! (*Alle lachen*)

Chris: Haha ja das stimmt. Du triffst aber trotzdem so viele nette Leute und neue Freunde. Am Ende sind alle wie eine große Familie. hahaha

Sandra: Macht ihr nach einem Gig gelegentlich auch Party oder seid ihr sofort wieder beschäftigt, weil ihr die fleißigen Bienen auf dieser Tour zu sein scheint?

Per: Naja, normalerweise machen wir beides. Wir haben einen Fahrer deswegen…. (*Alle lachen*)

Per: Normalerweise ist es sehr stressig, das ganze Zeug hier rauszubekommen und dann haben wir nur noch bis ca. 2 Uhr Zeit, weil wir mitten in der Nacht losfahren. Party machen wir im Bus oder wir gucken uns noch ganz schnell die Stadt an.

Chris: Letztes Jahr nach den Konzerten trank ich normalerweise sehr viel und war immer am Party machen. Ich nahm in diesem Jahr ungefähr 14 Kilo zu. Haha, deswegen bin ich dieses Jahr mehr so der Typ, der überhaupt nicht trinken oder Party machen will. Ich hatte bisher vielleicht zwei Gläser Wein auf dieser Tour.

Per: Er wurde inzwischen sogar auch Vegetarier. Chris: Das auch! Sandra: Wirklich??? Wow! Chris: Frag nicht warum…

Per: Letztes Jahr waren wir sehr Fitness-begeistert. Alle haben einfach backstage trainiert. Wir machten jeden Tag ein verschiedene Übungen.

Chris: Du bekommst mehr Energie, wenn du dich bewegst.

Per: Anstatt, dass man nur auf den Soundcheck wartet, gibt es dir mehr Energie, wenn du trainierst, um wieder wach zu werden.

Sandra: Ich bin ehrlich gesagt überrascht, Chris, das du sagst, dass du so viel getrunken hast und das mit deinen Stimmbändern.

Chris: Ja ich hatte ehrlich gesagt ein einschneidendes Erlebnis. Letzten Sommer spielten wir viele Konzerte und dann passierte plötzlich etwas mit meinem linken Stimmband. Ich konnte für drei Monate nicht mehr singen. Das war sehr Angst einflößend - ehrlich gesagt. Ich dachte schon, dass es das war. Das ist einer der Gründe, warum ich nicht mehr so viel trinke. Ich glaube, ich passe jetzt viel mehr auf meine Stimme auf, als das ich es früher getan habe. Ich bin glücklich, dass ich der Sänger bin, aber auf der anderen Seite hasse ich es auch. Ich muss immer in Form sein.

Per: Es ist einfach, die Saiten einer Gitarre auszuwechseln oder die Schlagzeug-Sticks.

Sandra: Sammelt ihr auf der Tour neue Ideen für kommende Songs oder findet dieser Prozess komplett zu Hause statt?

Per: Ja natürlich - während der Tour. Wir bringen alles mit, was wir brauchen, um Gesang und Gitarre aufnehmen. Wenn wir Zeit und die Energie haben, setzen wir uns hin. Wir haben bereits die meisten Ideen fertig - für das nächste Album, welches wir auch bald aufnehmen werden, wenn wir wieder zu Hause sind. Dementsprechend arbeiten wir momentan an sehr viel Details und den Lyrics. Wir packen quasi Stück für Stück zusammen.

Sandra: Also würdest du sagen, dass der Großteil der Songs während der Tour geschrieben wird oder zu Hause?

Per: Es ist nicht so als würde ich mich jedes Mal hinsetzen und mir sagen, „Okay - ich nehme jetzt die Gitarre und schreibe einen Song.“ Es ist mehr so, dass ich zur Arbeit laufe und dann plötzlich hjabe ich eine Idee. (Per singt) „Ah!Geil!“ Also versuch ich, was auch immer mir gerade eingefallen ist zu merken. Es ist sehr schwer, Inspiration herauf zu beschwören. Es kommt einfach so. Jetzt ist es ein Jahr her, nachdem wir das erste Album veröffentlicht haben. Wir haben gute Ideen und jetzt wird es Zeit, siese auch aufzunehmen.

Chris: Ja, die Jungs tun mir Leid. Manchmal sehe ich, wie Per fast am Einschlafen und total neben der Spur ist. Dann frage ich ihn „Was ist los mit dir?“ Er sagt dann: „Mir sind mitten in der Nacht Lyrics eingefallen", ich musste sie aufschreiben und hab nicht geschlafen.“ Sein Gehirn arbeitet die ganze Zeit mit Melodien und Lyrics.

Per: Ja das nervt schon ziemlich. Manchmal bin ich fast am einschlafen und dann bin ich so „F***k!F***k! Okay, lass mich schnell den Computer schnappen.“

Sandra: Aber das ist trotzdem cool. Die nächste Frage könnte ein etwas sensibles Thema sein, aber ich fand nichts darüber auf deutschen oder englischen Webseiten. Ihr Jungs hattet eigentlich das Halbfinale von der Fernsehshow „Sweden’s Got Talent“…

Per: Meine erste Show…

Sandra: …im Jahr 2009, aber ihr seid dann aus dem Wettbewerb ausgestiegen, um einen Plattenvertrag zu unterzeichnen. Warum habt ihr einfach die Show verlassen? Warum habt ihr entschieden, diesen Schritt zu machen?

Per: Von Beginn an fühlte es sich nicht so an, als wäre eine Talentshow das Richtige für uns. Es ist immer das Gleiche wie mit Idols-Serien. Du kommst groß raus und dann verschwindest du aber auch gleich wieder. Wir wollten den richtigen Weg gehen und eine gute Rock-Plattenfirma bekommen und dann durchstarten.

Chris: Wenn du als Band auf diesem Level beginnst, ein bisschen weit unten - unter den Schuhen, musst du dich richtig hocharbeiten. Wir dachten, dies wäre das Richtige.

Per: ...und eigentlich mussten wir uns auch entscheiden. Wenn wir weiter gemacht hätten, hätten wir einen Deal mit Sony unterzeichnen müssen, der sehr schlecht gewesen wäre. Nach dem Motto: Das ist der Standard Deal und ihr gehört jetzt uns - für immer! Also dachten wir uns so „Okaaaaaay“. Es wäre nett gewesen, mehr Fernsehzeit zu bekommen, aber wir entschieden uns für die andere Richtung. Das entwickelte sich allerdings auch nicht so gut. Das war dann ein Plattenlabel, mit dem wir am Ende auch sehr viel Streit hatten. Also verließen wir sie nach einem Jahr, noch während wir die Aufnahmen machten. Wir hatten das Album fast fertig.

Chris: Ja, als ich kurz davor war , die Vocals für die CD einzusingen, meinte die Plattenfirma plötzlich: „Übrigens, hier ist ein neuer Vertrag, den du vorher unterzeichnen musst.“ „Okaaaaaaaay“.

Per: Und das war‘s dann. Wir trennten uns von ihnen. Zusammenfassend: Wir wollten cool sein, deswegen gingen wir.

Chris: DESWEGEN SIND WIR JETZT METAL!

Sandra: Haha okay, nun unsere Lieblingsfrage: Was hört ihr momentan für Musik?

Chris: Muss ich dir das wirlich sagen?! Haha (Ja, verdammt - hahaha - Anm. des Webmasters)

Per: Für mich ist es der ewige Repeat unserer neuen Lieder. Nachdem du sie vielleicht so zum 15. Mal gehört hast, denkst du dir: „Aaah! Dieses Detail muss ich noch ändern.“ Also höre ich zur Zeit unser Songs wieder und wieder.

Chris: Ich glaube, du wirst der Alter Bridge Typ sein. (*Alle lachen*)

Chris: Nein, ich mag auch mehr, als bloß Alter Bridge. Ich habe zum Beispiel in letzter Zeit auch sehr viel Savage Garden gehört. Das erste Album.

Per: The Silence!

Chris: The Silence! Haha Das war meine erste Lieblingsband, als ich ungefähr 8 Jahre alt war. Ich konnte einfach nicht die Finger davon lassen. Ich hatte dauerhaft einen Ohrwurm. Es ist ein gutes Album, ein wirklich gutes Album.

Na dann, vielen Dank für das Interview und noch viel Spaß auf der Tour.


Interview & Fotos: Sandra Frei

 

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