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Brutz und Brakel Stromgitarrenfest 2014 - Live Review vom 21.11.2014 - Live Review - Sabiendas + Witchburner + Manos auf dem Brutz und Brakel Stromgitarrenfest 2014

Mit zunehmender Stunde wurde es voller im H.O.F.23. Als dritter Act des ersten Abends zeigten uns Sabiendas, wie in Recklinghausen Death Metal performed wird. Sie schlugen in die gleiche Kerbe wie Ihre Vorgänger Rogash. Vor der Bühne wurden die Räume zusehends enger, Temperatur-technisch ging's nach oben, das Volk kam in Wallung und offensichtlich auch die Akteure auf der Bühne. Wenn's vor der Stage brummt, ist die Welt in Ordnung. Sabiendas verstanden ihr tödliches Handwerk ganz vorzüglich. Der Mob nahm die Show der Ruhrpott-Deather wohlwollend auf und honorierte die Leistung mit ersten "Fistraisern" sowie massiver Nackengymnastik. Da beim Stromgitarrenfest eine ordentliche Anzahl Bands über die Bühne geschoben wird, sind die Auftritte der Protagonisten relativ kurz, aber eben sehr intensiv. Sabiendas legten die Messlatte für diesen Abend schon einmal auf Kampfhöhe und hinterließen nicht nur bei uns einen guten Eindruck!

Als vorletzte Band des ersten Tages sollten Witchburner aus Fulda die anwesenden Maniac's zurechtmachen. Yeahh, Gitarrenwände ohne Ende, Ufta-Rhythmik und Präzisions-Gepolter! Thrash Metal der feinsten Sorte eben. Witchburner sind bereits seit 1992 aktiv. Das Personal-Karussell rotierte jedoch ausgiebig und so ist lediglich Simon Seegel (Gitarre), der 1996 zur Band stieß, vom alten Schlage. Egal, Witchburner spielten präzise auf den Punkt, als wenn der Fünfer seit über 20 Jahren nichts anderes tat und bliesen dem Hof 23 einen sehr, sehr frischen und messerscharfen Thrash Metal-Wind in die Larve. Sie überzeugten mit Ihrem Set auf ganzer Linie und schauten nach ihrem Auftritt ausschließlich in zufriedene Gesichter!

Langsam wurde es Zeit für den Headliner des Abends. Dem Publikum merkte man nicht nur die Vorfreude an, nein - das betreute Trinken hatte bereits sichtbare Spuren hinterlassen. Die Growd fühlte sich verdammt wohl und so hatten Manos aus Querfurt, die seit den Achtzigern im Geschäft sind, ein leichtes Spiel. Es ist unglaublich, was sich bei diesem Gig vor und auf der Bühne abspielte! Allein dieses abartige Outfit, das sich Eule wieder einmal  angeholfen hatte, war jede Minute wert, die der Bassist mit Vogelkäfig auf dem Rücken und Storch auf dem 4-Saiter über die Bühne klamaukte. Nicht zu fassen. Manos marodierten den Laden nach allen Regeln der Kunst. Ein Fan durfte auf dem Sessel vor dem Drumkit Platz nehmen und sich die Show von oben ansehen. (auch nicht schlecht). Nach einiger Spielzeit wechselte der Sessel oftmals seinen Reiter und es ging auf der Bühne drunter und drüber. Der Pöbel waren völlig aus dem Häuschen und vor sowie auf der Empore gab es kein Halten mehr. Stagediving bis zum Abwinken und sogar eine versch(l)issene Rutsche fand den Weg auf die Bühne. Die Menge ließ sich nicht lange bitte und polierte die Kinderrampe spiegelblank. Manos' einzigartige Mischung aus Grindcore, Punk, Death Metal und einer kräftigen Portion Comedy funktionierte live hervorragend und sie kellnerten auch ein Körnchen Wahrheit mit: Nehmt nicht immer alles so ernst und genießt das Leben. Ein würdiger Abschluss für den ersten Tag!