Bereits im Februar 2019 servierten uns die 2001 gegründeten Franken M.I.GOD. ihren neusten Leckerbissen "Specters On Parade". Ich sagte: Leckerbissen - ja, denn auf dem 2019er Album befinden sich einige Tracks, die uneingeschränkte Beachtung einfordern.
Kennt Ihr das Gefühl, wenn sich eine Melodie hinter Eure Trommelfelle kämpft, und ihr vor Freude alles fest macht, um mit angespannten Bauchmuskeln einen animalischen Schrei gen Firmament zu katapultieren? So geschehen nach dem zweiten Testlauf des dritten Langeisens der Nürnberger, die auf ihrer Website extra darauf hinweisen, dass der Bandname M.I.GOD. groß, ohne Leerzeichen mit insgesamt 3 Punkten geschrieben werden sollte.
Es ist wie es ist, nach etlichen Rotationen der CD, bin ich mir sicher, der jahrelange Kampf der Band hat sich wirklich mehr als gelohnt. Ein Kampf war es deshalb, weil M.I.GOD. anno 2013, nach absolvierter Tour mit Brainstorm, eine kreative Pause einlegen wollten, um mit Volldampf in die nächste Runde zu starten. Statt Volldampf, verabschiedeten sich 2 Bandmitglieder und zu allem Ungemach, verstarb im August 2017 ihr Bassist. Diese Umstände hätten fast das Aus bedeutet, doch M.I.GOD. rappelten sich wieder hoch. Warum auch sollte derart gutes Song-Material ungehört in der Versenkung verschwinden?
Wer modernen Auswüchsen der Hartwurst-Gemeinde wohl gesonnen ist, sollte einer Dezibel-Maschine seiner Wahl unbedingt "Specters Of Parade" in den Rachen werfen. Belohnt werdet ihr mit erlesenen Melodien und feinsten Klangwalzen. Die Produktion der Scheiblettte steht dabei breitbeinig auf einem soliden Fundament, während Track 21, Bonus-Song, Cover-Version und Höhepunkt des Albums, die Qualität der Band untermauert und letztlich für fette 8/10 Talkern sorgt. Empfehlung.
Dirk
8/10 Talkern
VÖ: 15. Februar 2019 - Label: Fast Ball Music
Was für eine Wohltat für die Ohren eines 90er Death Metal Barden ist das denn? Grundgütiger, ich muss beim Ertönen dieser klassischen Todes-Blei-Orgel gottverdammt nochmal niederknien. Keine Schnörkel, keine Fisimatenten & vor allem keine langen Ansagen - immer voll auf den geschundenen Prozessor.
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