In letzter Zeit ist es schon fast zur Tradition geworden, dass SIX FEET UNDER wenigstens einmal pro Jahr die deutschen Clubs entern und Freunden der groovigeren Machart des Death Metals den Zopfgummi aus den Haaren springen lassen. Nach dem letztjährigem Besuch in Berlins legendärem Metalpub, dem Blackland, sollten die Herren am 15. August 2014 mal wieder im K-17 für Furore sorgen. Da bleibt nur zu hoffen, dass der Veranstalter alle tragenden Elemente der Halle nochmals verstärkt hat, denn wenn sich das Todesmetall-Quintett erst einmal in seinen Groove-Panzer gesetzt hat, ist mit allem zu rechnen. Das dachten sich auch viele weitere Metalheads an diesem Freitagabend und fanden den Weg in den Club an der Pettenkoferstraße.
Mit HOPELEZZ haben sich Six Feet Under einen Support ins Boot geholt, der eher weniger in das Old-School-Death-Metal-Schema passt. Dies spiegelte sich auch schnell in den Reaktionen der Zuschauer wieder, die während des Gigs zunehmend die Halle verließen, um dem Feierabendbierchen den Vortritt zu lassen. Die Wuppertaler ließen sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen, spielten ihr Set solide herunter und hatten an ihrer Support-Rolle sichtlich Spaß gefunden. Die Fusion verschiedenster Metalstile (ein Breakdown hier, ein Melodic-Death-Riff da) machten Hopelezz einerseits zu einer Art Wundertüte, da man nie wusste, was als nächstes kommt, andererseits fehlte den Songs dadurch die Struktur und eine klare Linie, die auch die engagierte Performance der Musiker auf der Bühne nicht wettmachen konnte.
Nun wurde es Zeit für die Death-Metal-Groove-Walze schlechthin. SIX FEET UNDER kündigen sich an, ihre alles niederwalzende Todesmetal-Keule durch die Pettenkoferstraße kreisen zu lassen. Wer den Florida Fünfer um Marco Pitruzzella, Steve Swanson, Jeff Hughell und Chris Barnes bereits live erleben durfte, weiß, dass die Gigs mit dem Auftreten von Meistergrunzer Barnes stehen, allerdings auch ganz schnell fallen können. Für alle Berliner Metalheads, die an diesem Abend den Weg ins K-17 gefunden haben, war aber mit den ersten Motorengeräuschen des Groove-Panzers klar, dass heute wohl ersteres der Fall sein wird.
Denn ein hervorragend aufgelegter Frontmann enterte springend das Bühnenparkett und machte es sich mit dem Opener "Silent Violence" sofort zur Aufgabe, die Kernkörpertemperatur der Zuschauer an den Siedepunkt zu bringen. Mit gleichbleibender Höchstgeschwindigkeit rollte das Höllengefährt mit rasselnden Panzerketten durch eine Best-Of-Setlist, die vor allem von älteren Titeln geprägt war. Getreu dem Motto "Wie du mir, so ich dir", wurde der Tempomat im Moshpit ebenfalls auf Anschlag gestellt und honorierte damit eine engagierte Six Feet Under Performance. Selten war ein Chris Barnes so gesprächig und zu Scherzen aufgelegt wie an diesem Abend. Zu "The Day The Dead Walked" schaltet er kurzerhand den Zombiemodus ein, wandelte wie ein Untoter über die Bühne, während der Rest der Kapelle wie besessen die groovende Begleitmusik lieferte, bei Temperaturen, wie sie nur die Höllenfeuer selbst entfachen könnten.
Die kleinen Unterschiede zu vorherigen Gigs machten diesen Auftritt zu einem ganz besonderen Feldzug der Death-Metal-Institution. Dass die Jungs am Ende des Sets "The Evil Eye" von der Commandment-Scheibe und den Cannibal Corpse-Vorschlaghammer "Hammer Smashed Face" zum Besten gaben, war nur das mit Maden gefüllte Sahnehäubchen auf einer überragenden Six Feet Under Show! So können Six Feet Under auch gerne vier oder fünf Touren pro Jahr in den deutschen Landen spielen. Dieser Gig wird unwiderruflich im Portfolio der ganz besonderen Konzerte abgeheftet und erhält das Prädikat "hot as hell"!
Robby
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