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Kataklysm + Septicflesh + Aborted - Live Review - Berlin Columbia Theater

Am 7.1.2016 gingen erneut 2 Konzerte gleichzeitig auf die Berliner Metal-Gemeinde nieder. Pyogenesis feierten ihre Rückkehr auf deutschen Bühnen im Lido, während Kataklysm, Septic Flesh und Aborted das Columbia Theater abrissen. Glaubt ihr nicht? Doch, hier steht es geschrieben: Das Jahr 2016 beginnt mit einem Death-Metal-Gewitter, welches von Anfang Januar bis Mitte Februar von Kataklysm, Septic Flesh und Aborted über Europa entladen wird. Die ersten Blitze wurden am 7. Januar 2016 über dem neu hergerichteten Columbia Theater gen Erdboden geschossen. ABORTED eröffneten den anderthalbmonatigen Kreuzzug mit einer kranken Mixtur aus Grindcore und Todesblei.

Damit trafen die Belgier bereits früh den Nerv des Berliner Publikums und lieferten wieder einmal tadellos ab. Sven De Caluwe grunzte sich von Song zu Song und Drummer Ken Bedene feuerte die Blastbeats aus seiner Schießbude, als gäbe es kein Morgen mehr. Der Körpereinsatz, den die fünf Jungs auf den Bühnenbrettern ablieferten, generierte ruck zuck die ersten Circle Pits. Neben älterem Liedgut präsentierten Aborted auch ihren neuesten Brecher „Termination Redux“, der im Rahmen einer gleichnamigen EP im Dezember des letzten Jahres veröffentlicht wurde und live einwandfrei funktioniert.

Soundtechnisch war zwar noch Luft nach oben, dennoch tischten Aborted bei ihrem ersten Streich auf der „Of ghosts and gods“-Tour ordentlich auf. In dieser Verfassung wird die belgische Combo wohl noch einige Lobotomien in den europäischen Clubs durchführen.

Der Einsatz von Septicflesh ließ mich im Vorfeld nervös an meinem Bierbecher nuckeln. Nachdem ich die griechischen Symphonic Death Metaler 2011 das erste Mal im Vorprogramm von Amon Amarth in Aktion sehen durfte, war es ein bisschen mehr als viereinhalb Jahre später nun endlich wieder soweit. Septicflesh nahmen die Co-Headliner-Rolle hervorragend an und spielen für mich in der selben Liga wie Behemoth, werden allerdings gnadenlos unterschätzt. Technisch perfekt dargebotener Death Metal gepaart mit einer Bühnenpräsenz, die durch eine klasse Lichtshow untermalt wurde, brachte die Stimmung im Columbia Theater zum ersten Mal so richtig auf Temperatur. Die Animationsversuche von Frontmann Seth Siro Anton fanden erstaunliche viel Abnehmer und zündeten die Lunte für einen Bombengig im Nullkommanichts an. Ob „The Vampire of Nazareth“, „Titan“, „Anubis“ oder „Pyramid God“ - der Sound machte zu keinem Zeitpunkt schlapp und somit konnten die Griechen wieder einmal zeigen, wieso sie die Bühne mit Hochkarätern wie eben Kataklysm teilen.

Nachdem KATAKLYSM 2014 ebenfalls ihre „Waiting For The End To Come“-Tour in Berlin starteten, zieht sich das Murmeltier nun wieder die Kutte über die haarigen Ärmchen und grüßt zwei Jahre später erneut aus dem Columbia Theater. Doch was beim Opener „Breaching The Asylum“ aus den Boxen tönte, glich einem einzigen Einheitsbrei, der dem Soundgewitter à la Kataklysm keineswegs gerecht wurde. Die Reaktion auf diesen Fehlstart von Seiten der Kanadier war allerdings umso beeindruckender. Kurzerhand wurde das Konzert für 5 Minuten unterbrochen, um das Problem regeln zu können und einen Sound zu kreieren, der das nötige Schießpulver für die Blastbeat-Maschine aus Kanada bieten konnte. Und welcher Song wäre aussagekräftiger als „If I was God...I'd burn it all“, um die Uhren noch einmal auf Null zu setzen? Mit einem bei weitem besseren Klanggewand zerlegte der Vierer das frisch renovierte Columbia Theater nun in seine Einzelteile. Als magischer Moment entpuppte sich „Manipulator of Souls“, der dafür sorgte dass sich der Moshpit über die ganze Breite des Clubs erstreckte und die Metalmeute in Extase versetzte. Neben Kataklysm-Evergreens wie „As I Slither“, „The Ambassador Of Pain“ oder „In Shadows and Dust“ hatte das Quartett ebenfalls Songs mit ähnlicher Durchschlagskraft im Köcher, die allerdings schon lange nicht mehr bzw. noch nie den Weg auf die Setlist fanden. Das circa 10 Jahre alte „Open Scars“ wurde das erste Mal durch den Lauf des kanadischen Death Metal-Revolvers gejagt und schlug ein wie eine Granate. Überraschend gut feuerten die Jungs auch das aktuelle Songmaterial aus der Büchse, welches mittlerweile ein wenig organischer und ausgereifter als frühere Triggermassaker an den Mann gebracht werden. Den gebührenden Abschluss bildete der Übersong „Elevate“. Kurzum, Kataklysm machten an diesem Abend alles richtig und hatten das große Glück, auf ein bestens aufgelegtes Hauptstadtpublikum zu treffen, dass sich nicht lange bitten ließ und von Beginn an bereit für eine ordentliche Todesblei-Packung war. Mit diesem Riff im Ohr konnte sich die Metalgemeinde nun selig in den Schlaf summen und auf einen denkwürdigen Abend zurückblicken. 

Robby



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