Fast zwei Jahre sind nun bereits ins Land gezogen, seitdem Running Death "The Call Of Extinction" auf den Thrash Metal Altar gelegt haben, um der Welt klar zu machen, dass auch sie dieser Musik hoffnungslos anheim gefallen sind. Running Death bieten klassischen Thrash Metal feil. Mit reichlich Vorschusslorbeeren ging die vorliegende EP bei uns ein. Wir hörten sie rauf, wir hörten sie runter, drehten sie links, drehten sie rechts und gaben sie in unseren musikalischen Brutkasten, damit auch "The Call Of Extinction" ausgiebig reifen konnte. Getreu unserem eigen Anspruch, wer uns ein CD reinreicht, der bekommt auch ein Review, haben wir es uns mit diesem Motto aber auch nicht leicht gemacht.
Warum? Ganz einfach, "The Call Of Extinction" ist wie in der Ankündigung zwar qualitativ einwandfrei in Szene gesetzt , dennoch fehlt es der EP über weite Stecken an herausragenden Momenten, womit den Kompositionen das Rüstzeug für den finalen Durchlag genommen wird. Besonders die Vocals konnten uns nicht vom Hocker fegen. Hier wird schnell klar, dass Running Death noch einen langen Weg bis zur Spitze der Szene bestreiten müssten. Natürlich haben die Jungs auch Höhepunkte auf der EP. Track 4 und 5 stechen besonders durch die Gitarrenarbeit hervor. Sprudelnde Soli der Marke Flitzefinger wissen auf ganzer Ebene zu überzeugen und werten das relativ durchschnittliche Album gehörig auf. "Hunting For Heads" (Track 5) ist gar der Lichtblick und uneingeschränkt zu empfehlen. Laut Info der Firma Metalmessage arbeiten Running Death derzeitig am neuen Langeisen. Wollen wir hoffen, dass die Thrasher eine ordentliche Kelle drauf packen können, denn das metallische Haifischbecken ist voller hungriger Bands, die nur darauf warten, ihrer thrashenden Konkurrenz den Garaus zu machen. Potential besitzen Running Death allemal, nur reicht das allein eben nicht aus. Eine zündende Idee, ein Extrem oder auch überragender Gesang, irgend etwas muss her. Vielleicht haben die Jungs ja bereits ein Ass im Ärmel und beglücken uns in absehbarer Zukunft mit einem außergewöhnlichen Brecher. Wir dürfen also gespannt sein.
Zottel & Dirk
Will man es denn glauben? Annihilator oder besser gesagt Jeff Waters, benutzen auf "Remains" einen Drumcomputer. Wenn nicht jeder wüsste, dass der gute Jeff das auch alles ohne Drummaschine erledigen könnte, ja – dann müsste man dem Multitalent in diesem Fall Punkte abziehen. Vielmehr denke ich, Waters hat zu Zeiten von "Remains" massive Besetzungsprobleme an den Instrumenten gehabt. Es sei ihm verziehen, denn der Rest von "Remains" ist unmenschlich genial. Man lege dieses riffgewaltige Werk in den guten alten CD-Player und positioniere die Lautsprecher genau vor Omas ollen Holzschrank. Das Ende vom Lied kann sich wohl jeder ausmalen.
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