Rob Holliday, der Gitarrist, der bei Kultformationen wie Marilyn Manson oder auch The Prodigy sein Unwesen trieb, legt - mit seiner einst im Jahre 2000 gegründeten Band Sulpher - das zweite Langeisen ins Feuer. Dass wir es hier mit 'ner modernen Ausrichtungen zu tun bekommen, dürfte wohl jedem klar sein.
Zwischen dem Jahr 2003 (Release des Debüts) und dem in ein paar Tagen erscheinenden Zweitwerk, liegen nunmehr 15 Jahre, von denen die letzten sieben Jahre für die Geburt des Comeback-Albums drauf gingen. Rob Holliday (Gesang, Gitarre), Steve Monti (Drums), Andy Spillane (Gitarre) und Davey Bennet (Bass) haben in Londoner ´Winch Studios`alles gegeben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nach sieben Jahren ist es allerdings das Mindeste, was ich von gestandenen Profis erwarte. Psychedelische Eskapaden, modernes Groove- und Riffwerk, sanfte Melodien, elektronische Irrfahrten - alles Teile des Sulpher-Sounds, doch was steckt hinter den vermeintlich wahnsinnigen Klängen? Wer hätte es gedacht, das Thema Beziehungen ist der rote Faden, und dieser zieht sich durch das gesamte Album zieht. Rob Holliday ergänzt diese Erkenntnis gleich selbst:
„Wir projizieren immer etwas von uns selbst auf den anderen. Wir wissen jedoch nie, wie es in dem anderen wirklich ausschaut und wen man eigentlich vor sich hat. Egal, wie gut wir einander zu kennen glauben. Im Grunde bleibt man sich doch immer fremd. Die Euphorie, wenn man frisch verliebt ist. Aber auch die Enttäuschung und die Wut, wenn man von seinem Partner belogen und betrogen wurde und alles schließlich in die Brüche geht. Mich fasziniert, wozu Menschen in der Lage sind, sich gegenseitig anzutun: Liebe, Hass und alles, was irgendwo dazwischen liegt. Diese Songs sind meine ganz persönliche Art, mit dem klarzukommen, was in der Welt vor sich geht.“
Als Fan und Mitglied der schreibenden Zunft, haben mich schon immer die Inspirationen der Künstler interessiert. "No One Will Ever Know" kommt aber auch ganz gut ohne Erklärungen aus. Auch wenn dieses Genre nicht meinen Stammplatz beherbergt, wissen die Melodien und wirkungsvoll eingesetzten, verstrahlten sowie verstromten Sounds zu gefallen. Manchmal drückt der Psychonebel etwas zu lange in die Röhre. Auch Härtegrade der Marke "Take A Long Hard Look" (Track 5) dürften häufiger das Feld dominieren. "Didn't Ever" & "Nothing" wirken auf mich wie reine Lückenfüller, doch des Künstlers Freiheit ist eben eine persönliche Sache - genauso wie des Schreiberlings Resümee. Anspieltipps: "No One Will Ever Know" & "Take A Long Hard Look"
Dirk
7,5/10 Talkern
VÖ: 31.08.2018 Label: Oblivion / SPV
Magister Templi, was für ein epischer Bandname! Magister Templi - ich kann es gar nicht oft genug aussprechen - liefern in ein paar Tagen ihr zweites Studiowerk ab. Ob die 2008 gegründeten Norweger damit das Fundament eines Temples erschüttern können, wird sich zeigen.
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