Ob Hard Rock, Melodic- oder Power Metal, es müssen Melodien her! Melodien, die sich ein für alle Mal in den Windungen des Zuhörers festfressen. Begeben wir uns also auf die Suche nach eben diesem wundersamen Traubenzucker der Musik.
C.O.P. UK (Crimes Of Passion UK) haben 2008 ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht. 2011 folge mit "To Die For" Numero 2. Erst im letzten Jahr schoben sie eine EP namens "Kiss Of An Angel" hinterher und nun beehrt uns endlich das dritte Langeisen der UK Hard Rocker. Hard Rock steht auf der Verpackung, selbiger ist auch drin. Hm, erster Testlauf - uff, das klingt aber verdammt nach einer Sascha Paeth-Produktion. Wo Sascha derzeitig überall seine Finger mit im Spiel hat, ist kaum zu glauben. Avantasia, Beyond The Black, C.O.P. UK & The Boyscout, um nur einige der aktuellen Veröffentlichungen zu nennen. Dabei sitzt er nicht nur hinter den Reglern, oftmals stammen sowohl Kompositionen als auch Instrumentaleinsätze ebenfalls von Sascha. Wie dem auch sei, man hört es dem Liedgut auch im Falle von "No Place For Heaven" an.
Ich ließ es schon einmal in einem meiner Hard Rock bzw. Melodic Metal-Reviews verlauten: Die erste Runde widme ich ganz der allgemeinen Verträglichkeit. Sind passable Harmonien und qualitativ ansprechende Songs auszumachen, gehts mit Vollgas in Runde zwei. Schon hier scheitern etliche Kapellen, die sich in diesem Genre aufhalten. Crimes Of Passion meistern Runde 1 mit Bravour und melden mit "My Blood" (Track 2) sogar einen Ohrwurm an, der mich direkt an alte Masterplan-Kompositionen erinnert. Recht unspektakulär an den Startblock geschoben, rennt "My Blood" mit einem fantastischen Refrain als Erster durchs Ziel. Grund genug, diesen Rundling einer Kostprobe zu unterziehen.
Auch wenn der Titeltrack mit viel Pathos sein ganzes Gewicht auf den Lukas wuchtet, kommt er nicht an der Melodie des zweiten Songs vorbei, was leider auch für das übrige Material gilt. Produktion und handwerkliche Fähigkeiten stehen wie so oft außer Frage, doch für mehr als ein passables Hard Rock-Album müssten 2-3 Kracher on top kommen. Track 10, einer der Härteren im Bunde, macht zwar Hoffnung, nur punktet dieser Track eher durch Rhythmik und Struktur. Der balladesk anmutende Rausschmeißer "Stranger Than Fiction" hingegen, führt schon 'ne schicke Melodie ins Feld, nur tönt "Stranger..." wirklich, als wenn er aus der Feder von Avantasia-Tobias stammt und für Michael Kiste geschrieben wurde. Herr Paeth, haben wir hier nachgeholfen?
Der Kreis schließt sich, denn wo Michael Kiske genannt wird, ist auch der Name seiner ehemaligen Band Helloween nicht weit und mit genau den Jungs sind C.O.P. UK ab Ende Januar auf großer Europa Tour 2016, wo sie aller Wahrscheinlichkeit nach dieses brauchbare Hard Rock Album live vorstellen werden. Anspieltipps: "My Blood" & "No Place For Heaven"
Dirk
7/10 Talkern
VÖ: 22.Januar 2016 - Label: UDR
Ich will es nicht wahr haben, aber hier haben wir es mit einem Silberling zu tun, der erst nach dem dritten Durchlauf seine großartigen Momente offenbart. Fast hätte ich diesen Schweden-Hammer der Bedeutungslosigkeit preisgegeben. Eine ganze Dekade ist seit der letzten Veröffentlichung ins Land gezogen. Diverse Besetzungswechsel sowie die Trennung von Century Media haben Tad Morose das Leben schwer gemacht. Sogar Joe Comeau (ehem. Overkill) stand bei den Nordlichtern zwischenzeitlich hinter dem Micro. Seit 2009 versuchen die Tad's "Revenant" an den Start zu hieven. Nun liegt die neue Scheibe vor und besitzt absolute Überraschungen.
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