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Bloodpunch - Our Deepest Hell - Review

Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn braut sich im Norden Deutschlands ein Sturm zusammen, der sich sintflutartig über die Grenzen MekPoms hinaus ergießen wird. Schuld an diesem Orkan sind vier Jungs aus Neubrandenburg, die sich musikalisch in der Band BLOODPUNCH verewigen und mit "Our Deepest Hell" ihr erstes Album am Start haben.

Live konnten wir uns bereits von dem Potential des Quartetts überzeugen, aber ist es überhaupt möglich diese Energie auf einem Rundling einzufangen oder verpufft der aufziehende Sturm nur zu einem lauen Lüftchen? 

Nach einem kurzen Instrumental steigen Bloodpunch mit "The Gods Return" so ein, als wären sie schon eine halbe Ewigkeit im Geschäft und liefern einen Opener, der von starken Riffs und mächtigem Moshpitpotential geprägt ist. "Paradise" kommt ganz und gar nicht paradiesisch daher. Ein Double-Bass-Massaker hier und ein Breakdown dort lassen das göttliche Eldorado kurzerhand in Flammen aufgehen. "The Last Stand" (absoluter Anspieltipp!!) kippt noch eine Schippe Spiritus auf die lodernde Feuersbrunst und sorgt vor den Toren Gottes für Verwirrung, denn solche Temperaturen sollten doch eigentlich in der Unterwelt herrschen?! "BANG YOUR FUCKING HEADS" schallt es dem Hörer zu einem teuflisch guten Riff entgegen. Dass der Song live gut funktioniert, dürfte jedem im Gedächtnis geblieben sein, der die Jungs schonmal begutachten durfte. Lucifer sei Dank, konnten Bloodpunch diese Dynamik auch auf ihrem ersten Silberling bannen. Schlichtweg der Soundtrack zum Ausflippen!

Mit "Ambush" nehmen die Nordmänner das Tempo schlagartig raus und experimentieren mit cleanen Vocalparts. "Left To Die" schöpft dann allerdings wieder aus den Vollen, schält dir in knapp vier Minuten das Trommelfell von der Paukenhöhle und macht Platz für den nächsten Bloodpunch-Evergreen mit Namen "World At War". Bereits auf der EP befand sich die Welt im Krieg. Auf "Our Deepest Hell" wird dieser jedoch mit schwereren Geschützen geführt und donnert spürbar schärfer aus dem Klangkasten. Unmittelbar nach den kriegerischen Auseinandersetzung auf dem Erdball steht die "Apocalypse" auf dem Programm, die durch ihren kurzen Refrain, welcher allerdings von einem stattlichen Doublebass-Massaker untermalt wird, perfekt auf den Untergang vorbereitet. "Unleash" hingegen tritt noch einmal gehörig aufs Melodic-Pedal und lockert mit gut gesetzten Breakdowns auch den hartnäckigsten Weisheitszahn. "Our Sins" schlägt eine ähnliche Schiene ein wie "Ambush", wartet mit gefühlvollen Cleanparts auf, die durch aggressives Stakkatogemetzel zwar schnell egalisiert werden, aber irgendwie doch nicht so recht zum Rest der Platte passen wollen. Nun ist es leider auch schon wieder vorbei und "Tsunami" spült die letzten Zweifel an einer hervorragend gelungenen Silberlingspremiere hinfort.

Dem Mecklenburgischem Exportschlager in Sachen harter Musik gelingt mit "Our Deepest Hell" ein authentisches und äußerst unterhaltsames Erstwerk. Durch musikalische Vielfalt lassen sich Bloodpunch nicht einmal richtig in eine Schublade stecken, was in Zukunft nur von Vorteil sein kann. So verdienen sich die Jungs starke 8,5/10 Talker für ihre erste richtige Duftmarke auf dem Plattenmarkt. 

Robby


Tracklist: 01. Om 1:25 02. The Gods Return 3:44 03. Paradise 3:07 04. The Last Stand 4:33 05. Ambush 3:30 06. Left To Die 3:50 07. World At War 3:27 08. Apocalypse 4:05 09. Unleash 3:17 10. Our Sins 4:44 11. Tsunami 4:17 


Nach der lyrischen Achterbahnfahrt von Robby haben wir noch einen emotionalen Leckerbissen als Nachschlag parat. Musik erzeugt bekanntlich Emotionen. Wie sehr Musik Emotionen erzeugen kann, beweist Teil 2 des Reviews, das unserer Theresa aus der Tastatur geklettert ist. Here we go:

Ich weiß nicht genau, wie viele Jahre die Band Bloodpunch nun schon ein treuer Begleiter in meinem Leben ist und ich weiß auch nicht, wie oft ich die Jungs aus Neubrandenburg schon live gesehen habe. Eins ist jedoch sicher, zwischen Ihnen und mir, meiner Heimatstadt Eisenhüttenstadt, Freunden, Fans & Bekannten, ist ein unsichtbares, fest verankertes Band vorhanden, was nicht nur auf die Musik, sondern auch auf die Herzlichkeit der Bandmitglieder zurückzuführen ist. (Als Zeichen der Freundschaft und der gegenseitigen Wertschätzung, haben die Jungs vor einiger Zeit ein T-Shirt in Umlauf gebracht, worauf ein Anker mit den Bloodpunch und Eisenhüttenstadt Initialen zu sehen ist.) Sei es, ob Bloodpunch bei den Gasoliner'n in good old Stalinstadt gespielt haben, oder bei der Pestbaracke, die Bude war jedes Mal rappelvoll, so, wie auch einige Zuschauer. Genug Geschwafel, kommen wir nun zum Wesentlichen!

Erstes Album-WOW! "Our Deepest Hell"- so heißt es, der Depütlongplayer der Band Bloodpunch, welcher seit dem 5.9.2015 offiziell erhältlich ist. Aufgenommen wurde das Album im LFF Projekt Studi NB bei Martin Schulz, gemixt von Hans Christian Rose (Corerect) und schlussendlich bei Lasse Lammert (LSD Studio Lübeck) gemastert. Vollgepackt mit 11 Songs, lässt das Album - rund um den Metalcore, Modern Metal oder Melodic Metal -  Großes hoffen. Der Silberling wird mit einem 1 1/2 minütigen Intro eingeleitet, das auf den Namen "Om" hört. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes ein langes "OOOOOOHHHHHHHMMMMMM" wert, denn durch die sachte und melodische Art des Spielens, lädt dieses Intro zur Meditation ein. Doch dann knallts! Der erste Song "The Gods Return" knallt einem von 0 auf 100 sämtliche Gehirnwindungen um die Ohren, wobei mein erster Gedanke war: "Parkway Drive, oder was???" Was für ein Brett! Dieser Song wurde perfekt positioniert und lässt dem Zuhörer während des Bangens die Spucke in der Gusche hin und her klatschen. (Oh man, was schreibe ich hier?)

"Last Stand" ist auf dem Album einer meiner Lieblingssongs, wenn man es so nimmt, ist er der "Evergreen" der Band. Clean Gesang, Gegrowle, Clean, Gegrowle, immer schön im Wechsel. Sänger "Biene" lässt hier seiner Stimme freien Lauf, während der Track definitiv zum rhythmischen Headbangen einlädt. Dieser Song hat einen so starken Anfang, dass allein dieser 10 Punkte wert ist. Wer Bloodpunch bereits live gesehen hat, wird mir recht geben, diese Band hinterlässt auf und vor der Bühne völlige Verwüstung. So erinnert man sich beim Song "Left To Die" an die Ansagen von Biene, die das Publikum zum Mitgröhlen bewegen soll.  Live kommt der Song aber 1000x besser rüber! "World At War" ist mein zweiter Favorit. "How Save Can You Feel At The Place Were You Are?" sind sich ins Hirn brennende Wörter, die eingängig, melodisch und wohl momentan nicht passender sein könnten. Mitgröhlen ist auch hier wieder vorprogammiert, denn durchs häufige Wiederholen dieser Textzeile, wird man vom Ehrgeiz gepackt, Bloodpunch vor der Bühne seine Begeisterung zu präsentieren. Selbst auf der heimischen Couch fängt man an, diese Worte vor sich her zu trällern, wobei dem Einen oder Anderen wohl eher der Zopf aufgeht - wer weiß. "Apocalypse" ist für mich der absolute Geheimtipp auf "Our Deepest Hell".  Melodisch kraftvoller Gesang und rundum stimmig. Ein Muss für alle Liebhaber des Metalcores.

Fazit: Das Album enthält alte und neue Songs, die rundum stimmig arrangiert wurden. Gewisse Parts wirken zwar - rein technisch -  etwas blechern, nichtsdestotrotz ist mir das Album 7,5 von 10 Talkern wert. Jungs, macht weiter so! Ich wünsche Euch auf Eurem weiteren Weg nur das Beste - hoch die Tassen. Bloodpunch sind im Übrigen kommendes Wochenende live unterwegs und lassen sich am 12.9.2015 in der Hauptstadt blicken. Ab und hin da. Allesamt! 

Theresa

7,5/10 Talkern


Tracklist: 01. Om 1:25 02. The Gods Return 3:44 03. Paradise 3:07 04. The Last Stand 4:33 05. Ambush 3:30 06. Left To Die 3:50 07. World At War 3:27 08. Apocalypse 4:05 09. Unleash 3:17 10. Our Sins 4:44 11. Tsunami 4:17 


11. September 2015 - Train Control, Freiberg & 12. September 2015 - Blackland, Berlin



 

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