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Prong - X No Absolutes - Review

Es prongelt mal wieder. Nach dem nicht ganz so überragenden Cover-Album aus dem Jahr 2015, rückt uns das New Yorker Crossover Trio in 3 Tagen mit neuen, eigen Songs zu Leibe.

Cover-Alben sind ja immer so eine Sache, denn hier entscheidet in den meisten Fällen auch das Original über gut und böse, doch für Eigenkompositionen ist noch immer jeder für sich selbst verantwortlich. Da Prong noch nie den Anspruch hatten, nur ein einziges Genre bedienen zu wollen, können sie sich auch auf "X No Absolutes" gewohnt experimentell austoben. Dies tun sie auch und so bekommt man vom ersten Ton an die volle Crossover-Breitseite. Thrash Metal ist allgegenwärtig, doch kombinieren Tommy Victor und seine Jungs die thrashigen Wurzeln wie keine andere Band mit Hardcore und melodischen Elementen, die wir heute von vielen Modern Metal-Kapellen her kennen, nur dass Prong mit dem Gründungsjahr 1986 aufwarten können und eine Beeinflussung nicht vorliegen kann. Oder etwa doch?

Leider, und dem ist eben wirklich so, tönen die Songs des Öfteren nach modernen Arrangements der schreiwütigen Basecap-Fraktion, die versucht aus jedem Refrain ein akustisches Melodram werden zu lassen . Gut zu hören im Titelfrack, der gierig in Richtung Mainstream schaut. Es folgt mit "Do Nothing" ein Song, der zwar eine gute Melodie in sich birgt, doch letztlich scheint auch er radiotauglich und nicht pronglich zu sein.

Allen Unkenrufen zum Trotze haben Prong dennoch messerscharfes Riffing, diverse geniale Soli und selbstverständlich auch waschechtes Crossover-Feeling an Bord. Wird's Thrashig und sägen die Gitarren unaufhörlich im Arbeitsrhythmus, während typische Prong-Crossover-Gesänge das Szenario beherrschen, fühle ich mich noch immer am wohlsten. "Worth Pursuing" (Track 11) erfüllt diese Kriterien genauso wie "Ultimate Authority" und "Sense Of Ease" (Track 1&2). Hart, störrisch sowie technisch anspruchsvoll - was will man mehr? Schleppenden Groove? Ist dabei, und zwar mit dem Track "Belief System", einem Song, der ebenfalls melodiebefreit und sehr schwerfällig für zufriedenes Nicken sorgt.

Fazit: "X No Absolutes" ist ein sattelfestes Prong-Werk, das eingefleischten Fans ein Platz in der Sammlung wert sein dürfte, doch echte New York-Crossover-Diamanten klingen anders.

 

Dirk

7/10 Talkern


Tracklisting Digi 1.Ultimate Authority 2:54 2.Sense Of Ease 4:05 3.Without Words 3:18 4.Cut And Dry 3:51 5.No Absolutes 3:17 6.Do Nothing 3:40 7.Belief System 3.21 8.Soul Sickness 3:05 9.In Spite Of Hindrances 2:45 10.Ice Runs Through My Veins 4:04 11.Worth Pursuing 3:12 12.With Dignity 3:14 13.Universal Law (Bonus Track)


VÖ: 5.1.2016  - Label: Steamhammer/SPV



 

Voodoo Gods "Anticipation for Blood Leveled in Darkness" 2014 - Review

Trivialer Death Metal? Mit Nichten! Gewöhnlich ist Extrem Metal nur, wenn nichts der vorgetragen Songs im Oberstübchen hängen bleibt. Voodoo Gods sind davon sehr weit entfernt. Ob die physische oder eben die musikalische Leistung der Protagonisten für den Aha-Effekt sorgt, ist dabei völlig irrelevant. Als wir am 25. Juni 2014 den Artikel zum Video "RENAISSANCE OF RETRIBUTION" veröffentlichten, hat's das erste Mal klick gemacht. Vorgemerkt, fuhr es mir durch den Kopf, denn "RENAISSANCE OF RETRIBUTION" (Track 6) überzeugte nicht nur, nein - er löste das altbekannte Prozedere aus. Den Song noch einmal von vorn, Luftgitarre her, Drum-Sticks und Mikro raus und ab geht die Luci...ähm..der Lucifer.

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