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Devilskin - Be Like The River - Album Review

Vor rund einem Monat haben Devilskin ihr zweites Album in die Waagschale geworfen. Devilskin stammen aus Hamilton, New Zealand und zelebrieren nach eigenen Angaben schlicht und ergreifend Hard Rock. Genau das würde ich ihnen liebend gern absprechen.

Zwar darf anno 2016 auch Hard Rock etwas anders klingen, doch haben wir es hier mit derart vielen genreuntypischen Einflüssen zu tun, dass von Hard Rock nur selten die Rede sein kann. Unterm strich nicht verkehrt, denn Abwechslung steht letztlich jeder Band gut zu Gesicht, egal, welch einer Gangart sie sich verschrieben hat. Ohne in die Tiefe gehen zu wollen, tönt das dargebotene Material wie ein Bastard, dessen Eltern zu Hochzeiten der Evanescence-Ära das Licht der Welt erblickten, nur um sich im Laufe der Zeit des Ursprunges eines Genres bewusst zu werden, welches sie sich höchst persönlich auf die Fahne geschrieben haben.

Moderne Sounds, Ellenbogen-Riffing, und ein PH-Wert, der alles andere als neutral ist, sorgen für reichlich Entfernung vom Mutterschiff, das seinen Stapellauf bereits in den Sechzigern erleben durfte und aller 10 Jahre zur Sanierung ins Trockendock durfte. Hard Rock hat demnach im Jahre 2016 viele Gesichter bekommen, was nicht zuletzt durch Bands der Marke Devilskin noch immer vorangetrieben wird. Postmoderner Riff-Core Rock? Hm, könnte ich mit leben. Als Kompott gibt es banalen...ähm...femalen Gesang, der sich blitzschnell in eine bitterböse Growel-Maschine verwandeln kann und mir abermals das Gefühl raubt, es mit dem guten alten Hard Rock zu tun zu haben. 

Rein technisch als auch musikalisch sind Devilsin auf der Höhe, nur vermisse ich auch nach der dritten Runde Momente, die mich hinter meinem gusseisernen Ofen hervorlocken. Ob sanft eingeleitete Tracks (Animal) oder auch Dampfhammer (Bury Me), der viel zitierte Funke mag einfach kein Feuer entfachen, das eine Punktzahl oberhalb von sieben Treffern abfackelt. "Be Like The River" ist nicht schlecht, doch das reicht eben nicht aus, um 2016 Jahre nach Christi Geburt mit dickem Kiwi-Rock die Welt zu erobern. Amen!

Anspiel-Tipps: "Animal" & "Limbs"

 

Der Prior

6,5/10 Talkern


VÖ: 11.11.2016 - Label: Rodeostar / Soulfood



 

Annihilator "Remains" 1997

Will man es denn glauben? Annihilator oder besser gesagt Jeff Waters, benutzen auf "Remains" einen Drumcomputer. Wenn nicht jeder wüsste, dass der gute Jeff das auch alles ohne Drummaschine erledigen könnte, ja – dann müsste man dem Multitalent in diesem Fall Punkte abziehen. Vielmehr denke ich, Waters hat zu Zeiten von "Remains" massive Besetzungsprobleme an den Instrumenten gehabt. Es sei ihm verziehen, denn der Rest von "Remains" ist unmenschlich genial. Man lege dieses riffgewaltige Werk in den guten alten CD-Player und positioniere die Lautsprecher genau vor Omas ollen Holzschrank. Das Ende vom Lied kann sich wohl jeder ausmalen.

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