1. Releases

  2. Interviews

  3. Live-Dates

  4. Verlosung

  5. Shirt-Talks

  6. wir hören



Incubator „LieBISSlieder“ 2008

Wer, wenn nicht wir? Wer, wenn nicht ich?

Verdammte Scheiße! Da sitzt man mit einem Kumpel beim Soundcheck und hört mal wieder Incubator. Ja, genau die aus dem schönen Norden unserer Republik. Mit ihren genialen Scheiben „Symphonies of Spiritual Cannibalism“ und „Mc Gillroy, the Housefly“, haben uns die Jungs in den Jahren 1991-1992 doch sehr beglückt. Dann kam „Hirnnektar“ und niemand wusste so recht, was uns Incubator damit sagen wollten? Schwer verdaulich, das Material! Tja, und wie es dann eben so ist, ruck, zuck ist eine Band aufgrund des Wahnsinns und der Masse an Neuveröffentlichungen einfach verschwunden. Leider! Fatal Error, kann ich nur sagen, denn was ich jetzt nach vielen Jahren aufgrund unseres bereits erwähnten Soundchecks gehört habe, muss hier und jetzt in Worte gefasst werden.

Na klar, habe ich mich dann im world wide web erkundigt, was aus dieser Band in all den Jahren geworden ist. Besetzungswechsel, Namensprobleme durch Ex-Mitglieder und der typische Business-Scheiß. Fakt ist, dass Herr Chris Mummelthey (Vocals) 2008 ein Hass-Album vor dem Herrn herausgebracht hat. Das Albums trägt den außergewöhnlichen Namen eines Wortspiels, nämlich "LieBISSlieder". Mich machte diese Scheibe so dermaßen verrückt, dass ich unbedingt diese Zeilen schreiben musste. Dieses Album wühlt mich innerlich extrem auf. Schon im Text des Openers "Narzist" steht geschrieben: "Es wird Zeit, dass ihr meinen Arsch der Demut leckt“. Genau das werde ich mit diesen Zeilen  im übertragenen Sinne auch tuen und hoffe, mir, dem kleinen Wurm wird vergeben, auch wenn ich nie Mädchen-Witze über euch gemacht habe. heheheheh! (Wenn ihr die Texte dazu lest, wisst ihr was ich meine.)

Gleich im eben genannten Track „Narzist“, rechnen Incubator mit allen & jedem ab, die die Band in der Vergangenheit wahrscheinlich missverstanden und abgeschrieben hatten. Ja, dieser Text gab auch mir zu denken. Verdammte schnelllebige Zeit, die ganze Welt ist nur noch auf „Bigger, better, faster and more“ geeicht und das Schlimme daran ist, man ertappt sich selbst ab und zu dabei, ein Teil von dieser üblen Unsitte zu sein. Weiter geht’s mit "Frei", Ein Hammer Text über den Wahnsinn dieser Zeit. Man wird geboren, Schule, Bund, Frau, Kind, vorbei. Nirgends anecken, so wie es uns gelehrt wurde. Nach vielen Jahren wird dann der überwiegenden Mehrheit klar, dass man genau das ist, was man eben ist und auch eigene, andere Wege gehen kann. Das typische „Freisein“ und dann das „Aber“ Thema!
Ja, so gehen die Songs weiter und weiter im ordentlichen Old School Death Metal Gewand, gewürzt mit super Melodien und deutschen Texten. Der Song „Stapellauf“ ist wirklich eine geniale Darbietung. Es geht um ein Schlachtschiff, welches einst in Kiel gebaut wurde und schon durch seine ureigenste Bestimmung einen Pakt mit dem Meeresgrund geschlossen hat. Wie sinnlos doch des Menschen Arbeit, wenn es dann für solche Zwecke missbraucht wird. "Ein stolzes Schlachtschiff sollt Sie sein, doch diese Tage diese Nacht, sie ein Pakt mit dem Meer gemacht, in kalter Tiefe, deinem Schoß, stell ich des Menschen Schöpfung bloß". Das sagt doch alles, nicht wahr?  Ein kompositorisches Meisterwerk, geil gemacht, mit Gänsehaut Screams, wunderschönen Melodien und einem Refrain, der durch female Vocals den notwendigen Tiefgang verliehen bekommt. Desweiteren werden Oldschooler, die noch „Mc Gillroy, the Housefly“ kennen, beim Song Nr. 8 ein Deja vu erleben, denn das Instrumental ist fast so schön, wie das von damals und noch mehr…….
Ich könnte hier & jetzt jeden einzelnen Song auseinandernehmen, aber das wäre wohl zu viel des Guten. Legt euch das Dingen zu und interpretiert selbst. Fans der ersten beiden Alben werden ihre wahre Freude an dieser CD haben. Diejenigen, die Incubator noch nicht kennen, sollten es schnellstens nachholen. Das Digipack enthält einen Bonus-Track sowie ein Bonus-Video.
Okay, Freunde der rustikalen Rockmusik, wenn ihr mal angepisst seid, dann hört euch diese Scheibe an und wenn ihr mal so richtig angepisst seid, dann hört euch speziell den Song „F..k mich“ an. Er wird euch von eurem momentanen Zustand befreien. Danach werdet  ihr wieder im Einklang mit der Materie durchs Leben schreiten.
Also INCUBATOR, ich kann nur hoffen, dass es euch noch gibt, denn wer, wenn nicht ihr!


Torsten

Nachtrag: Durch Rücksprache mit dem Gitarristen von Incubator, Herrn Lasse Lammert wurde mir bestätigt, dass es die Band INCUBATOR leider nicht mehr gibt. Lasse Lammert und Marcel Wroblewski haben 2011 die Band Killfloor Mechanic gegründet. Ihre Musik soll in die Richtung "Melodic" tendieren wo bei auch ein Song von der "LieBISSlieder" zum Teil wiederverwendet wurde.


 

Necros Christos "Nine Graves" 2014 - Review

 

Wer sich dieser Tage auch so langsam von dem Sonnenbrandwetter gebeutelt fühlt, wird ab dem 25.7.2014 wohl entgültig die Beine in die Hand nehmen, um sein letztes Gebet gen Himmel zu richten, denn Necros Christos kommen mit ihrer Mini CD „Nine Graves“ um die Ecke und sorgen dafür, dass die Sonne unmittelbar schwarzen Gewitterwolken weicht, die Badeseen sich in blutige Teiche verwandeln und die zehn Plagen auch den letzten Grillfanatiker in das getraute Heim flüchten lässt.

Weiterlesen ...