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In Flames "Siren Charms" 2014 - Review

Ein Album der Schweden In Flames loyal zu bewerten, bedeutet, dass man drei Zeitabschnitte ihres Schaffens berücksichtigen muss. 

Phase 1 erstreckt sich bis zur Jahrtausendwende und schließt das großartige "Clayman" Album (2000) ein. Phase 2 umfasst alle Alben bis zum Jahr 2011, in jenem In Flames "Sounds Of A Playground Fading" veröffentlicht haben. Auch "Come Clarity" - das wohl beste Album dieser Epoche - entstand in der zweiten Phase. Profecto - Phase 3 wird durch "Siren Chams" eingeleitet und ist die logische Konsequenz der unaufhaltsamen Weiterentwicklung des Fünfers, der einst ein Genre mitbegründete, dessen Trademarks nur noch rudimentär im Sound von In Flames vorhanden sind.

Fans und Befürworter der ersten Phase werden sich wohl kaum noch mit dem aktuellen Material befassen wollen und das ist auch völlig legitim, denn die Band um Sänger Anders Fridén hat zum wiederholten Male den Härtegrad zurückgefahren. Was ist also noch geblieben, von der einstigen Melodic Death Metal Institution?

Geblieben ist die einzigartige Fähigkeit Songs zu schreiben, die Emotionen transportieren, auf ewig im Kopf hängen bleiben und die man unter eintausend anderen Kompositionen heraushören kann. Hier liegt auch der Schlüssel für den gewaltigen Erfolg und einem Bekanntheitsgrad, der weit über die Grenzen des alten Kontinents reicht. In Flames sind  bei Epic/Sony Music angekommen, doch ihr experimentelles Songmaterial haben sie schon vor vielen Monden auf die andere Seite des Flusses gebracht. Wer also In Flames 2014 hören möchte, der wird unweigerlich schwimmen müssen! Wer das nicht möchte, lässt es eben, verzichtet damit aber auf wunderschöne Melodien, deren Tiefgang die anatomische Lage eurer Herzen beachtlich korrigiert. Wo die Jungs ihre fantastischen Ideen hernehmen ist irrelevant, denn so lange In Flames Songs der Marke "Through Oblivion" (Track 4) abliefern, ist die Welt nicht nur in Ordnung, sie liegt dir sogar zu Füßen, während du mit ausgebreiteten Armen über sie hinwegfliegst. Vorzeitige Landung wegen Herzschmerz ? - never - die Reise geht weiter und auch "With Eyes Wide Open" (Track 5) trägt dich weit über die Grenzen emotionaler Unwegsamkeit hinaus.

"When The World Explodes" (Track 7) beginnt ruppig und macht seinem Titel alle Ehre, doch auch hier gibt's eine außergewöhnliche Melodie, die durch weibliche Unterstützung der schwedischen Opernsängerin Emilia Feldt aufgewertet wird. Großartige Nummer, bei der In Flames beweisen, was sie wirklich auf dem Kasten haben. "Rusted Nail" (Track 8) - bereits als Single sowie Video veröffentlicht - folgt und markiert auf grandiose Weise die zweite Phase der Skandinavier. Ein typischer In Flames Song, der auch auf "Come Clarity" hätte stehen können und einen unglaublich markanten Refrain enthält. Oh, da gibt's ja noch 'nen Solo on top. Nicht schlecht, würde ich mir wirklich  etwas öfter wünschen. Nach einigen Durchläufen des neuen Albums bin ich endlich wieder in der Welt von In Flames angekommen und muss mich zugegebenermaßen meiner anfänglichen Skepsis ergeben. Dieses Album verdient die Note empfehlenswert, enthält gutes Songmaterial und man nimmt beim Hören der Langrille oftmals die Haltung der Christus-Statue vom Corcovado-Berg ein. Amen! Punktabzug in der Haltungsnote gibt's für den abermals dezimierten Härtegrad. Nichts für ungut, aber es darf ruhig etwas mehr krachen, oder etwa nicht?

 

Lisa


 Tracklist - In Flames "Siren Charms" 2014 Epic / Sony Music

  • 1. In Plain View
  • 2. Everything’s Gone
  • 3. Paralyzed
  • 4. Through Oblivion
  • 5. With Eyes Wide Open
  • 6. Siren Charms
  • 7. When The World Explodes
  • 8. Rusted Nail - geiler Song -
  • 9. Dead Eyes
  • 10. Monsters In The Ballroom
  • 11. Filtered Truth 

 VÖ:  5.9.2014  Label: Epic/Sony Music 



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